Gleich zu Beginn fragte Richter Gernot Patzak den seit 1981 in Österreich lebenden Polen: "Sprechen Sie Deutsch?". "Ja", antwortete der Beschuldigte. "Perfekt?", fragte der Richter nach. "Wer ist schon perfekt?", antwortete der Pole philosophisch. Nicht ganz so abgeklärt hatte er vor knapp einem Jahr agiert, als er als Fahrgast mit einem Bus von Wien nach Brac in Kroatien unterwegs war und in der Früh schon dem Whisky zugesprochen hatte.
Auf der A1 bei Weitersdorf eskalierte dann die Situation, als er zum Busfahrer ging und ihm ins Gesicht schlug. Anschließend fiel er auch noch nach vorne über das Lenkrad - einerseits wegen seiner 2,7 Promille Alkohol im Blut, andererseits wegen der Vollbremsung des Busses - und behinderte den Chauffeur. "Ich habe geglaubt, er biegt ab, ich habe nicht gewusst, dass wir auf der Autobahn sind", so der Angeklagte.
"Ich geniere mich und es tut mir leid"
Eine Frau, die den 59-Jährigen an seiner Attacke hindern wollte, stieß er weg. Diese stürzte dabei so unglücklich in den Einstiegsbereich des Busses, dass sie sich den Fuß brach. "Ich geniere mich und es tut mir leid", gab er sich vor Gericht zerknirscht. "Wie schaut's mit dem Alkohol aus?", fragte der Richter. "Ich trink' jedenfalls keinen Whiskey mehr, das ist sicher", antwortete der Pole.
Der Schöffensenat verurteilte den 59-Jährigen zu zwei Jahren Haft, davon vier Monate unbedingt. Sollte er sich jedoch erfolgreich einer Alkoholtherapie unterziehen, muss er auch die vier Monate nicht absitzen.
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