Fast drei Viertel der Österreicher stehen US-Präsident Donald Trump (78) sehr oder eher negativ gegenüber. Ein Großteil bezweifelt, dass er seine Wahlversprechen einhalten kann. Seine Migrationspolitik stößt aber überwiegend auf Verständnis.
Dass die Menschen hierzulande Trumps Politik nur wenig abgewinnen können, spiegeln nun auch die Ergebnisse eines Stimmungsbarometers des Umfrageinstituts Gallup in aller Deutlichkeit wider. „Unsere Forschung zeigt, dass die Bürger:innen von der politischen Führung Klarheit, Besonnenheit und Stabilität erwarten - besonders in schwierigen Zeiten. Trump erfüllt diese Erwartungen nicht, seine Unberechenbarkeit führt vielmehr zu Verunsicherung“, wurde Andrea Fronaschütz, die Leiterin des österreichischen Gallup-Instituts in einer Aussendung zitiert.
Zwei von drei Befragten glauben nämlich, dass Trumps Präsidentschaft die USA nicht wieder, wie pompös angepriesen, „großen machen“, sondern den Staaten eher schaden wird. Noch mehr, drei Viertel (76 Prozent) der Befragten, halten den US-Präsidenten für impulsiv. Entgegen erachten nur elf Prozent seine Entscheidungen für gut überlegt. Einig ist man sich darüber, dass Trump „mehr Geschäftsmann als Politiker“ sei (71 Prozent), dass man sich nicht auf ihn verlassen könne (69 Prozent) und dass sein Regierungsstil „diktatorisch“ sei (68 Prozent).
Wird Blutvergießen wohl kein Ende setzen
Der Republikaner habe schlechte Berater, meinen 60 Prozent der Befragten. Ebenso viele glauben, dass er nur seine eigenen Interessen verfolge. Rund die Hälfte geht davon aus, dass er sich „von anderen manipulieren“ lasse. Gerade einmal ein Drittel hält es für möglich, dass Trump den Krieg in der Ukraine beenden wird, noch weniger sehen ihn in der Lage, Frieden im Nahen Osten zu schaffen (23 Prozent).
FPÖ-Anhänger halten eher zu Trump
Auffällig ist: Trump genießt unter Anhängern der FPÖ eine deutlich höhere Zustimmung als in der Gesamtbevölkerung – sowohl seine Person als auch seine Politik.
Immerhin 39 Prozent der österreichischen Bevölkerung stimme der Aussage zu, dass Trump grundsätzlich gute Ideen habe, diese aber zu radikal umsetze. Beim Thema Bürokratieabbau in US-Behörden zeigt sich ein gespaltenes Meinungsbild: 45 Prozent der Befragten halten diese Maßnahme für sinnvoll, aber fast ebenso viele (44 Prozent) stehen ihr kritisch gegenüber.
Auch Importzölle haben ihm keinen Gefallen getan
Deutlich ablehnender reagieren die Befragten auf andere Pläne und Entscheidungen Trumps: 80 Prozent haben kein Verständnis für eine Lockerung des Arbeitsrechts in den USA, 75 Prozent für bildungspolitische Maßnahmen wie die Abschaffung des Bildungsministeriums. Ähnlich kritisch werden der Austritt aus internationalen Organisationen wie der WHO (71 Prozent) oder die Einführung höherer Importzölle (70 Prozent) gesehen. Die verstärkte Förderung fossiler Brennstoffe sowie die Einschränkungen für US-Bundesrichter lehnen 68 Prozent ab.
Das Gallup-Stimmungsbarometer spiegelt die Meinungen der Bevölkerung zu unterschiedlichen Themen wider. Abgefragt werden Einstellungen, Hoffnungen und Bedenken zu wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Themen sowie zum Medienverhalten. Die Befragung wurde zwischen 1. und 8. April 2025 durchgeführt.
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