Nach US-Vorbild

Rüstungsfirma im Umbau: Aus EADS wird Airbus

Wirtschaft
31.07.2013 11:21
Ein knappes Jahr nach dem Scheitern der Fusion mit dem britischen Rüstungsgiganten BAE Systems wird Europas größter Luft- und Raumfahrtkonzern kräftig umgebaut. EADS nimmt dazu den Namen seiner weltweit renommierten Marke Airbus an. Zudem ordnet das Unternehmen sein schwächelndes Rüstungsgeschäft neu. Dafür werden die bisherige Raumfahrtsparte Astrium mit der Wehrtochter Cassidian und Airbus Military zum neuen Unternehmen Airbus Defence & Space zusammengelegt.

Dieser Schritt sei eine Reaktion auf das veränderte Marktumfeld, das von stagnierenden oder sogar schrumpfenden Verteidigungsbudgets in der westlichen Welt geprägt sei, teilte EADS am Mittwoch mit. "Die strukturelle Veränderung ermöglicht einen optimierten Marktzugang, Kosten- und Marktsynergien und stärkt die allgemeine Wettbewerbsfähigkeit."

Der Konzern ähnelt damit künftig verstärkt dem US-amerikanischen Rivalen Boeing. Dieser hat ebenfalls das Rüstungs- und Raumfahrtgeschäft in einem Bereich zusammengefasst (Boeing Defense, Space and Security). Daneben ist der zivile Flugzeugbau (Commercial Airplanes) das wichtigste Geschäft.

EADS-Hauptsitz wandert nach Deutschland
Chef des neuen Geschäftsbereichs Airbus Defence & Space mit etwa 45.000 Mitarbeitern wird der bisherige Cassidan-Leiter, Bernhard Gerwert. Der Hauptsitz soll im Großraum München angesiedelt sein. Dass die Rüstungssparte ihren Sitz in Bayern bekommt, geht auf eine Forderung Deutschlands zurück. Durch den Umzug der EADS-Zentrale ins französische Toulouse hatte der Standort Ottobrunn zuletzt an Bedeutung verloren.

EADS-Chef: "Der nächste logische Schritt in der Evolution"
Konzernchef Thomas Enders setzt mit der Reorganisation und Umbenennung den Umbau des Konzerns fort, den er nach der gescheiterten Fusion mit dem britischen Rüstungsriesen BAE Systems begonnen hatte. "Unsere Verteidigungs- und Raumfahrtaktivitäten reorganisieren und fokussieren wir, um Kosten zu reduzieren, die Profitabilität zu steigern und unsere Marktposition zu verbessern", kommentierte Enders am Mittwoch. "Was wir heute präsentieren, ist eine Evolution, keine Revolution. Es ist der nächste logische Schritt in der Entwicklung unseres Unternehmens."

Positive Entwicklung im ersten Halbjahr 2013
Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2013 steigerte EADS sowohl Umsatz als auch Rentabilität. Getragen wurde diese Entwicklung vor allem vom zivilen Flugzeuggeschäft. Der Umsatz von EADS stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um sechs Prozent auf 26,3 Milliarden Euro. Das Konzernergebnis konnte um 31 Prozent auf 759 Millionen Euro verbessert werden.

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