Nummernschild-Waffe

Südafrika: Mann überlebt Angriff im Stil von James Bond

Ausland
26.07.2013 12:08
Der Angriff scheint direkt aus einem James-Bond-Roman zu stammen: Am Mittwoch hat ein Tscheche in Südafrika einen Mordversuch überlebt, bei dem sein Wagen von einem Auto aus beschossen wurde. Die Besonderheit: Die Gewehrläufe waren hinter dem Nummernschild versteckt und wurden per Fernsteuerung ausgelöst.

Radovan Krejcir (rechts im Bild) flüchtete 2005 vor einer Durchsuchung seiner Villa aus Tschechien, wo er letztes Jahr in Abwesenheit wegen Steuerbetrugs zu elf Jahren Haft verurteilt wurde. 2007 tauchte er in Südafrika auf, seither setzt er sich gegen eine Auslieferung zur Wehr. Er hat laut Polizei Kontakte zur Unterwelt in Johannesburg, was den Angriff ausgelöst haben könnte.

Dieser habe sogar Beobachter in Südafrika schockiert, die dachten, sie hätten schon alles gesehen, berichtet die Nachrichtenagentur AP. Doch der Angriff mit einem geparkten VW Polo, hinter dessen Nummernschild sich Gewehrläufe verbargen, die per Fernsteuerung Krejcirs Mercedes unter Beschuss nahmen, war selbst für Hartgesottene eine Neuheit. Nach der Attacke ging das Auto der Attentäter in Flammen auf, dabei könnten Beweismittel zerstört worden sein, so die Polizei.

Opfer hatte Glück - und schweigt
Krejcir hatte offenbar Glück, dass er gerade neben seinem Auto telefonierte, als die zehn Kugeln einschlugen (Bild 2). Ob ein Insasse des kugelsicheren Mercedes überlebt hätte, ist nicht bekannt. Krejcir gab sich nach dem Attentat verschlossen - wer ihm nach dem Leben trachtet, könne er nicht sagen. Später fügte er hinzu, selbst wenn er einen Verdacht hätte, würde er diesen nicht äußern.

Angreifer aus dem Ausland?
Auch die Polizei tappt derzeit offenbar noch im Dunkeln - eine ganze Reihe an Motiven sei denkbar, hieß es gegenüber lokalen Medien. Autor Sean Newman, der einen Lokalaugenschein machte, erklärte gegenüber der AP: "Das war definitiv sehr ausgeklügelt. Mein erster Eindruck war, dass das nichts Lokales war." Die nötigen Fertigkeiten seien aus dem Ausland gekommen, so Newman.

Kontakte zur Unterwelt Südafrikas
Newman hat ein Buch über den Stripclub-Chef Lolly Jackson verfasst, der 2010 in seinem Haus in Johannesburg erschossen worden war. Newmans Erkenntnissen zufolge kannte Krejcir Jackson, der Tscheche soll einer der ersten am Tatort gewesen sein und Theorien entwickelt haben, wie der Mord ablief - ein möglicher Grund für die Attacke à la James Bond.

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