Die Euro-Zone werde wieder auf einen Wachstumspfad einschwenken, "das Wachstum wird aber nicht besonders hoch sein", sagte Hofer. "Finanzkrisen zeichnen sich dadurch aus, dass sie relativ lange dauern und dass der danach - wenn überhaupt - erfolgende Aufschwung sehr, sehr verhalten ist." Gebremst werde die Entwicklung auch dadurch, dass sowohl die öffentlichen Haushalte als auch die Konsumenten Schulden abbauen müssten. "Daher ist ein großer Aufschwung, wie man sich ihn nach einer so langen Schwächeperiode vielleicht früher erhofft hätte, nicht zu erwarten."
Exporte sollen in den nächsten Jahren wieder anziehen
"Wir gehen davon aus, dass die Euro-Zone im Durchschnitt der nächsten fünf Jahre um ein Prozent wachsen wird", so Hofer. Die Exporte sollen in den nächsten Jahren wieder anziehen und auch die Investitionen auf Grund des besseren Wirtschaftsklimas wieder steigen. Heuer werde Österreichs Wirtschaft etwa um einen halben Prozent wachsen und nächstes Jahr um 1,75 Prozent. Für die letzten zwei Jahre der Prognoseperiode bis 2017 erwartet das IHS ein Wirtschaftswachstum von knapp unter 2 Prozent.
Eine starke Teuerung ist nach Ansicht des Instituts für Höhere Studien nicht zu erwarten. "Wir gehen - im Gegensatz zu Anderen - davon aus dass die Inflationsgefahr nicht hoch ist", sagte Hofer. Im Prognosezeitraum dürfte die Inflation rund um 2 Prozent pendeln.
Arbeitslosigkeit erreicht mit 7,5 Prozent ihren Höhepunkt
"Ein weniger erfreuliches Thema ist die Arbeitslosigkeit", sagte Hofer. Sie werde auch nächstes Jahr noch steigen, "dann sollte die Arbeitslosenquote aber mit 7,5 Prozent ihren Höhepunkt erreichen". Im restlichen Prognosezeitraum erwarte man nur einen leichten Rückgang der Arbeitslosigkeit. "Das Wachstum ist nicht groß genug, dass die Arbeitslosigkeit spürbar zurückgehen würde", erklärte der Arbeitsmarktexperte.
Das deklarierte Ziel der österreichischen Regierung, für das Jahr 2016 einen weitgehend ausgeglichenen Staatshaushalt vorzulegen, hält das IHS bei entsprechender Budgetdisziplin für erreichbar. "Wir gehen davon aus, dass wir 2017 einen ganz geringen Überschuss erzielen können."
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