Nehmen schneller zu

Frühchen gedeihen bei Mozart besser als bei Bach

Wissenschaft
03.07.2013 12:16
Dass klassische Musik positive Auswirkungen auf die körperliche Entwicklung von Säuglingen hat, ist bereits durch eine Reihe von Untersuchungen belegt. Doch es gibt Unterschiede, wie israelische Forscher jetzt im Rahmen einer Studie mit Frühchen herausgefunden haben. Demnach hilft Musik von Mozart frühgeborenen Babys besser beim Wachsen als jene von Bach.

Ein Ärzteteam unter Leitung von Dror Mandel, Direktor der Neugeborenen-Intensivstation der Ichilov-Klinik in Tel Aviv, sowie seines Stellvertreters Ronit Lubezky hatte zwölf Frühchen für die Studie ausgewählt, die alle in der 30. Schwangerschaftswoche zur Welt gekommen waren und durchschnittlich 1,2 Kilogramm gewogen hatten.

In drei Gruppen aufgeteilt wurden die Babys über Ohrhörer am ersten Tag mit Kompositionen von Wolfgang Amadeus Mozart beschallt, am zweiten Tag mit Stücken von Johann Sebastian Bach, den dritten Tag blieben sie ohne Musik. Nur Stücke mit einheitlich langsamen Tempi wurden ausgewählt; die Lautstärke lag einheitlich bei 75 Dezibel. Während der Versuche wurden bei den Frühchen die Sauerstoffaufnahme sowie die Kohlendioxidausscheidung gemessen, um so die Stoffwechselrate zu berechnen.

Bei Mozart verlieren die Babys weniger Kalorien
Die Ergebnisse unterschieden sich deutlich. Während bei Mozart die Stoffwechselrate um 9,7 Prozent gegenüber der musikfreien Zeit sank, waren es bei Bach nur 4,5 Prozent. Zudem trat der Effekt bei Mozarts Musik sehr schnell ein: Schon nach zehn Minuten ging die basale Stoffwechselrate herunter. Diese Rate - auch Grundumsatz genannt - beschreibt jene Energiemenge, die ein Körper im Ruhezustand zur Aufrechterhaltung seiner Grundfunktionen braucht.

"Wenn wir den Grundumsatz bei Frühgeborenen senken, verlieren diese weniger Kalorien und können schneller an Gewicht zunehmen", erklärte Professor Mandel gegenüber der israelischen Tageszeitung "Haaretz". Und er lieferte auch eine Erklärung für den einzigartigen Effekt von Mozart: "In der medizinischen Forschung wird angenommen, dass das wiederholte Variieren der gleichen musikalischen Motive, das für Mozarts Kompositionen typisch ist, zumindest zum Teil für die beruhigende Wirkung und die positiven Effekte dieser Musik ursächlich ist."

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