Blutiger Rekord

US-Soldat tötete insgesamt 2.746 Menschen

Ausland
25.06.2013 12:36
Sergeant Dillard Johnson ist der tödlichste aller US-Soldaten: 2.746 Tötungen wurden von der Armee bestätigt, berichtet die "New York Post". Stolz empfinde er bei der Zahl nicht, so der 48-Jährige, Gewissensbisse würden ihn aber auch nicht plagen. Für seinen Einsatz im Kampf hat er 37 Medaillen erhalten.

Möglicherweise habe es in einem früheren Krieg noch treffsicherere US-Soldaten gegeben, so die "New York Post", doch seit Beginn detaillierter Aufzeichnungen könne sich Sergeant Johnson als tödlichster der Truppe bezeichnen.

Johnson war unter anderem bei der "Operation Iraqi Freedom" dabei, dem Beginn des Irakkriegs Ende März 2003. Dabei sei er verpflichtet gewesen, über jeden tödlichen Treffer Buch zu führen, berichtete Johnson. Ans Licht kommen die 2.746 Tötungen nun wegen Recherchen für seine Memoiren, die unter dem Titel "Carnivore" (Fleischfresser) - benannt nach seinem Kampffahrzeug - erscheinen sollen.

Tödlich in Fahrzeug und als Scharfschütze
Die Toten habe er 2003 anhand der Waffen und Köpfe identifiziert, die in den Wracks von per "Carnivore" zerstörten Fahrzeugen zu sehen gewesen seien, berichtete Johnson. Bei seinem zweiten Einsatz 2005 wurde er als Scharfschütze eingesetzt, dabei tötete er 121 Menschen - der längste Schuss traf aus einer Entfernung von 750 Metern.

Johnson: "Brutal, aber auch mitfühlend"
Er empfinde keinen Stolz dabei, der tödlichste US-Soldat zu sein, so Johnson. Er habe im Kampf nicht an die Zahlen gedacht, damit habe er auch nie angegeben. Gewissensbisse habe er aber auch nicht: "Ich habe getötet, wenn ich es musste. Ich war brutal, wenn ich es sein musste, aber ich war mitfühlend, wenn ich es sein musste", so Johnson. "Meiner Meinung nach habe ich nie jemanden getötet, der nicht versucht hat, mich zu töten oder Schaden anzurichten."

Gesundheit schwer angeschlagen
Für seine Kampfeinsätze hat er 37 Medaillen erhalten, darunter den Silver Star für besondere Tapferkeit vor dem Feind und vier Purple Hearts für Verwundung im Kampf. Zurück bleiben eine Kugel in seinem Bein und Krebs, der durch panzerbrechende Munition mit Uranium-Mantel verursacht wurde, glaubt Johnson. Beim Abschuss werden radioaktive Partikel frei, die er eingeatmet habe.

Neues Leben am Strand
Dennoch sei er nicht wütend wegen der Verwendung der panzerbrechenden Munition, so der 48-Jährige. Hätte er sie nicht verwendet, hätte er jene Fahrzeuge nicht zerstören können, die ihn getötet hätten. Inzwischen lebt Johnson mit Frau und vier Kindern am Strand von Daytona in Florida und arbeitet als Berater für einen Munitionshersteller.

Seine Memorabilia - zum Beispiel eine Flagge von der Limousine des getöteten irakischen Diktators Saddam Hussein - und Medaillen stelle Johnson zu Hause nicht aus, so die "New York Post". Und auch das Jagen, mit dem er von klein auf seine Schießkünste trainiert hatte, habe er aufgegeben. Er gehe nun lieber mit seinem 13-jährigen Sohn surfen.

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