Meist Schwerverletzte

Gefahr „rodelt“ mit: Zahl der Unfälle explodiert

Tirol
17.01.2025 08:00

127 Mal „krachte“ es in diesem Winter schon auf Österreichs Rodelbahnen, 54 Mal in Tirol. Vor einem Jahr gab es im Vergleichszeitraum nur 98 bzw. 32 Unfälle. Erschreckend: Die meisten Verletzten tragen keinen Helm.

„In Tirol stellt das eine Steigerung von rund 70 Prozent dar“, schüttelt Franz Markart, Ausbildungsleiter der Tiroler Alpinpolizei, ungläubig den Kopf. Bei den 54 Unfällen handelt es sich sogar um den Höchstwert seit langer Zeit.

24, 34, 25 bzw. 39 Unfälle weist die Statistik im weiteren Vergleichszeitraum seit 2019 auf. Die meisten Unfälle passierten heuer im Bezirk Schwaz (10), Kufstein, Innsbruck, Imst (je 7) und Kitzbühel (6). Zum Glück gab es in Tirol bisher noch keinen Toten.

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Geringere Schneehöhen und damit verbunden weniger Schneebanden auf der Seite von Rodelbahnen sind mit ein Grund für die Zunahme der Unfälle.

Franz Markart, Ausbildungsleiter Tiroler Alpinpolizei

Tirol liegt laut Markart im österreichweiten Trend. Denn im ganzen Land nahm die Zahl der Rodelunfälle heuer ebenfalls dramatisch zu – von 98 auf 127.

Viele Rodler sind mit Material nicht vertraut
Sehr oft endet ein Crash mit der Rodel fatal – mit schweren Verletzungen oder gar tödlich. Das bestätigt auch Riccardo Mizio von der Bergrettung Ehrwald. „Wir müssen häufig Rodler versorgen, die keinen Helm tragen“, bedauert Mizio. Und er glaubt, einen Grund für die zahlreichen Unfälle zu kennen: „Viele Rodler sind mit dem Material nicht vertraut, setzen sich auf den Schlitten und fahren einfach drauflos.“

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Viele Rodler sind mit dem Material nicht vertraut, setzen sich auf den Schlitten und fahren einfach drauflos.

Riccardo Mizio, Bergrettung Ehrwald

Unfallzahlen nur im Kontext betrachten
Sandra Mariner vom Österreichischen Rodelverband bestätigt, dass rund drei Viertel der verunglückten Rodler keinen Helm getragen haben. Sie will die Unfallzahlen freilich nur im Kontext betrachten.

Ausweichen vom teuren Skigebiet auf die kostenlose Rodelbahn
„Rodeln boomt stark. Denn viele Familien können sich Skifahren nicht mehr leisten und gehen daher lieber rodeln“, sagt Mariner. Diese Entwicklung sei mit ausschlaggebend für die Zunahme der Unglücke.

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Rodeln boomt stark. Denn viele Familien können sich Skifahren nicht mehr leisten und gehen daher lieber rodeln.

Sandra Mariner, Österreichischer Rodelverband

Gleichzeitig würden immer mehr Schulen, Elternvereine und Private Interesse an Rodelkursen zeigen. „Wir haben extrem viele Anfragen“, freut sie sich.

Rodelguides dringend gesucht
Wer mit einem Rodelguide das Rodeln richtig lernen will, findet Kontakte dazu auf der Webseite des Rodelverbands (www.rodel-austria.at). „Im März bilden wir neue Guides im Kühtai aus“, informiert Mariner. So will man dem Andrang nach Rodelkursen nachkommen.

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