87-jährig gestorben
Argentinischer Ex-Militärdiktator Jorge Rafael Videla ist tot
Videla sei am Freitag tot in seiner Zelle im Gefängnis von Marcos Paz in der Provinz Buenos Aires aufgefunden worden, sagte Cecilia Pando, die Familien politischer Häftlinge vertritt. Der 87-Jährige habe sich demnach schon am Donnerstag nicht wohlgefühlt und nichts zu Abend gegessen. Nach einem Bericht des argentinischen Fernsehsenders C5N starb Videla eines natürlichen Todes.
Ein Gericht in Cordoba hatten den ehemaligen Junta-Chef 2010 schuldig gesprochen, für Folter und Ermordung von Oppositionellen verantwortlich gewesen zu sein. Bei der Urteilsverkündung war von "Staatsterrorismus" während seiner Herrschaft die Rede. In einem weiteren Verfahren war Videla wegen der Entführung von Kindern von Oppositionellen zu 50 Jahren Haft verurteilt worden. Er saß seit 2008 im Gefängnis, die ersten beiden Jahre in Untersuchungshaft.
Videla hatte 1976 einen Putsch mitangeführt und stand bis 1981 an der Spitze der Militärjunta, die noch bis 1983 in Argentinien herrschte. Während seiner Herrschaft wurden 30.000 Menschen ermordet oder verschwanden spurlos. Die Zeit ist als "Schmutziger Krieg" in die Geschichte Argentiniens eingegangen.
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