"In 95 von 100 Fällen überlebt der Patient so einen Unfall nicht," so Oberarzt Otmar Leithgöb (Bild Mitte). "Und in den restlichen Fällen gibt es in der Regel erhebliche Folgeschäden" - Wolfgang Huber aus Vasoldsberg bei Graz aber wird wohl wieder völlig gesund. Die Eisenstange hatte nämlich haarscharf das Herz und die Hauptschlagader verfehlt.
Der 30-Jährige, der sich im Haus seiner Eltern gerade eine Wohnung im Kellergeschoß einrichtet, war am Freitag gegen 23 Uhr nach Hause gekommen und hatte sich in die Küche gesetzt. Als er danach in den Keller gehen wollte, passierte das Unglück: Er stürzte über die Stiege und rammte sich dabei eine erst provisorisch errichtete Metallstrebe in den Oberkörper.
"Patient war voll ansprechbar"
Die Eltern, die zum Unfallzeitpunkt im ersten Stock des Hauses geschlafen hatten, bekamen von dem Vorfall nichts mit. Erst in den frühen Morgenstunden wurden sie durch das verzweifelte Klopfen ihres Sohnes geweckt und alarmierten die Rettungskräfte. Gegen 6 Uhr traf dann der Notarzthubschrauber ein.
"Wie ich hingekommen bin, hat ihn die Feuerwehr schon losgeschnitten gehabt, der Patient war voll ansprechbar, was sehr eindrucksvoll war," so Notarzt Thomas Bößner-Weiss gegenüber dem ORF. Die Stiegenstrebe sei in der Achselhöhle eingetreten "und dann quasi am Rücken entlang des Brustkorbes bis hinten bei der Halswirbelsäule gesteckt - dort ist sie wieder ausgetreten," so der Mediziner weiter.
Glück im Unglück: Keine lebensbedrohlichen Verletzungen
Nach der Erstversorgung wurde Huber ins LKH Graz gebracht. "Im Endeffekt hat er sich so verletzt, dass eigentlich nur Weichteile betroffen waren und der Brustkorb und der Brustraum nicht geöffnet wurden. Es sind zwar in der Nähe überall große Gefäße und Strukturen, und wenn man die verletzt, dann geht das ganz anders aus - er hat extremes Glück gehabt," erklärte Bößner-Weiss.
Drei Stunden dauerte die Not-OP, bei der das Rohr erst durchtrennt werden musste. Die Chirurgen mussten Hubers Schlüsselbein durchschneiden und dann wieder mit einer Platte "verschließen". Chirurg Rainer Gumpert (links im Bild): "Die OP war gefährlich!" Man arbeitete nahe an wichtigen Gefäßen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.