Newtown-Drama

Amoklauf in Volksschule dauerte nur fünf Minuten

Ausland
29.03.2013 19:03
Mehr als drei Monate nach dem Amoklauf in einer Grundschule in Newtown im US-Bundesstaat Connecticut haben nun veröffentlichte Polizeiunterlagen ein erschreckendes Bild der Tat gezeichnet: Adam Lanza, der am 14. Dezember in der Sandy Hook Elementary School 20 Kinder und sechs Erwachsene erschossen hatte, habe für das Massaker weniger als fünf Minuten benötigt, teilten die Behörden mit.

Neben einem Sturmgewehr vom Typ Bushmaster hatte Lanza mehrere Handfeuerwaffen und Magazine mit je 30 Patronen dabei. Ein weiteres Gewehr hatte er in seinem Auto gelassen, das vor der Schule parkte. Die am Donnerstag auf öffentlichen Druck hin freigegebenen Unterlagen zeigen auch, welch umfangreiches Waffenarsenal der junge Mann, der sich am Ende des Amoklaufs umbrachte, zu Hause hatte.

Schusswaffen, Schwerter und Tausende Schuss Munition
In seiner Wohnung seien etwa vier weitere Gewehre und Pistolen, mehr als 1.700 Schuss Munition sowie mehrere Samurai-Schwerter, ein Bajonett und viele Messer gefunden worden, heißt es in den Papieren. Die Schusswaffen seien alle auf seine Mutter zugelassen gewesen. Lanza hatte sie kurz vor der Tat in ihrem Schlafzimmer erschossen. Die Mutter habe ihrem 20-jährigen Sohn bereits eine Weihnachtskarte mit einem Scheck zum Kauf einer weiteren Waffe geschenkt, ist den nun veröffentlichten Unterlagen zu entnehmen.

Motiv für Amoklauf weiter im Dunkeln
Über die genauen Motive für die Bluttat konnte die Polizei allerdings nach wie vor keine Angaben machen. Sie ließ lediglich erkennen, dass Lanza leidenschaftlich gern Ballerspiele am Computer spielte. Mit seiner Mutter sei er regelmäßig auf den Schießstand gegangen. Die Ermittler hätten auch Tagebücher und viele andere Hinweise in seinem Zimmer gefunden - Details darüber veröffentlichten sie aber nicht. Zeitungsberichten zufolge hatte Lanza auch eine Tabelle mit Fakten über frühere Massenmorde erstellt.

Obama drängt weiter auf striktere Waffengesetze
Die Tat hatte in den USA Entsetzen ausgelöst. Präsident Barack Obama setzt sich seither vehement für schärfere Waffengesetze ein, unter anderem für ein Verbot halbautomatischer Sturmgewehre, mit denen man in kurzer Zeit viele Schüsse abfeuern kann. Allerdings stößt der Vorstoß auch auf erheblichen Widerstand.

Zuletzt hatte Obama am Donnerstag den Kongress mit Nachdruck zur Verabschiedung strengerer Waffengesetze aufgefordert. Sichtbar frustriert erinnerte er dabei an die Opfer in Newtown. Das ganze Land habe damals geschworen, etwas gegen derartige Gewalt zu unternehmen, sagte der US-Präsident im Beisein von Müttern der Opfer. "Schande über uns, wenn wir das vergessen haben."

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