Kurzschlüsse als Folge

Hochwasser führt jetzt zu Explosionen in Kraftwerk

Niederösterreich
15.10.2024 06:52

Detonationen „erschüttern“ seit dem Hochwasser im September das EVN-Sonnenkraftwerk in Dürnrohr! Denn wegen chemischer Reaktionen fliegen die Wechselrichter in der PV-Anlage in die Luft.

„Unsere Betriebsfeuerwehr steht seit Wochen im Dauereinsatz. Die Frauen und Männer leisten in dieser Extremsituation Großartiges. Zuerst wurde gesichert und gepumpt, jetzt müssen die Florianis wegen brennender Paneele sehr oft ausrücken“, zollt EVN-Sprecher Stefan Zach den Helfern Anerkennung.

Fatale Kettenreaktion: Seit der Wasserstand nach der großen Flut durch konsequentes Pumpen langsam zurückgeht, kommen auch die Paneele der großen PV-Anlage zum Vorschein. Bei der jetzt unweigerlichen Sonnenbestrahlung wird jedoch Gleichstrom produziert, der an die unterhalb befindlichen Wechselrichter abgegeben wird. Dort kommt es zur sogenannten Elektrolyse – einer Aufspaltung des Nasses in Wasserstoff (ein brennbares Gas) und Sauerstoff. Die chemische Folge: Funken lösen Explosionen aus!

Sonnenstrom wird erst in ein paar Monaten fließen
„Alle 71 Wechselrichter sind kaputt, ebenso wie die vier Trafostationen, über die der Sonnenstrom ins Netz geleitet wird. Ersatz ist bereits bestellt, die Anlieferung und Montage wird aber einige Monate in Anspruch nehmen. Erst dann kann auf den alten Kohlehalden wieder Sonnenstrom für unsere Kunden erzeugt werden“, so Zach.

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Bei der Flut wurde nach dem Bruch des Damms das gesamte Kraftwerksareal überflutet. Die tiefgelegenen Flächen der PV-Anlage standen komplett unter Wasser.

EVN-Chef-Kommunikator Stefan Zach

Lebensgefahr: Alles stand unter Strom
Warum nicht rasch Abhilfe geschaffen werden konnte, erklärt der erfahrene Ökostromexperte damit, dass die Wechselrichter nicht von den Paneelen getrennt werden konnten. Denn das schmutzig-braune Überschwemmungswasser hatte binnen kürzester Zeit die Anlage wegen des Berstens des Perschling-Dammes im Bezirk Tulln unter Wasser gesetzt.

Unter den bis zu drei Meter hohen Wassermassen waren die Module nur noch schemenhaft zu erkennen gewesen. Alles stand damit unter Strom – jedes Eingreifen wäre schlicht lebensgefährlich gewesen.

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