Studie mit Mäusen

Prüfungsstress führt nachweislich zu Lernblockaden

Wissenschaft
27.02.2013 11:20
Vor der Prüfung geht plötzlich nichts mehr in den Kopf hinein? Deutsche Forscher haben nun einen Mechanismus entdeckt, der dafür mitverantwortlich sein könnte. Im Rahmen von Studien mit Mäusen fanden sie einen Schalter für stressbedingte Lerndefizite, der unabhängig von gewöhnlichen Stresshormonen arbeitet, wie das Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München mitteilte.

Grund für die Lernblockade sei demnach ein Mangel eines Membran-Proteins namens Homer-1 im Hippocampus, einer für das Lernen zentralen Hirnregion. Stress verringere nachweislich die Konzentration von Homer-1 im Hippocampus, was in Folge die Aktivität der Nervenzellen verändere und so die Versuchstiere schlechter lernen ließ, schreiben die Wissenschaftler um Klaus Wagner im "Journal of Neuroscience".

Für ihre Experimente setzten die Forscher Mäuse für fünf Minuten unter Stress und stellten fest, dass die kleinen Nager auch acht Stunden später noch Defizite beim Lernen hatten. Sie führten das auf einen stressbedingten Rückgang des Proteins Homer-1 zurück. Laut Angaben der Forscher ließ sich diese Schwächung der Lernfähigkeit bei den Mäusen aber durch die Gabe von Homer-1 verhindern. 

Forscher hoffen auf Entwicklung von Medikament
Die Forscher hoffen nun, dass sich mit den von ihnen gemachten Erkenntnissen Medikamente gegen stressbedingte Lernschwäche entwickeln lassen. "Das Molekül Homer-1 nimmt in diesem Prozess eine Schlüsselposition ein, die uns zukünftig hoffentlich neue Möglichkeiten der gezielten pharmakologischen Intervention erlaubt, um stressbedingte Lerndefizite zu vermeiden", zeigte sich Mathias Schmidt, Arbeitsgruppenleiter am Max-Planck-Institut für Psychiatrie, optimistisch.

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