Der Fall sorgte für Entsetzen: Im heurigen Mai wurde im Tiroler Bezirk Kufstein ein dreijähriger Bub in einer Wohnung tot aufgefunden – offenbar verhungert! Seither sitzen die Eltern des Kindes in Untersuchungshaft. Wegen Mordverdachts. So steht es aktuell um die laufenden Ermittlungen.
Die Innsbrucker Staatsanwaltschaft sei im Zuge ihrer Ermittlungen weiter auf kein medizinisches Problem des Kindes gestoßen. Daher gehe man davon aus, dass der Bub – wie bei der Obduktion damals festgestellt – verhungert sei, sagte Staatsanwaltssprecher Hansjörg Mayr am Montag zur APA. Die Untersuchungshaft über die tatverdächtigen Eltern wurde indes verlängert.
Der Vater hatte einen Antrag auf Enthaftung gestellt, die Mutter verzichtete dagegen auf eine Haftprüfung, hieß es in einem Bericht der „TT“. Das Landesgericht Innsbruck geht weiterhin von Tatbegehungsgefahr aus.
Wegen Mordverdachts festgenommen
Die Eltern wurden damals wegen Mordverdachts festgenommen, da sie das verstorbene Kleinkind „zumindest mehrere Wochen“ lang nicht entsprechend mit Nahrung und Flüssigkeit versorgt haben sollen. Das Paar im Alter von 25 und 26 Jahren hat noch drei weitere Kinder, die jedoch keine Mangelerscheinungen aufgewiesen hatten.
Die Eltern sollen es außerdem unterlassen haben, einen Arzt zu kontaktieren. Die Mutter hatte ausgesagt, dass das Kind in den Wochen vor seinem Tod krank gewesen sei und keinen Appetit gehabt hätte. Ein Arztbesuch sei aber geplant gewesen. Für beide gilt die Unschuldsvermutung.
Dreijähriger lag tot in seinem Bett
Der Bub war tot in seinem Bett liegend aufgefunden worden, woraufhin der Vater die Polizei verständigte. Eine Obduktion ergab schließlich, dass der Dreijährige verhungert war. Nachdem die Eltern wegen eines psychischen Ausnahmezustands in einem Spital gewesen waren, wurden sie festgenommen. Die Familie war zuvor behördlich nicht auffällig gewesen.
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