CIA zu Swift-Terror:

Wien nahm Warnung ernst, unzählige Leben gerettet

Österreich
29.08.2024 11:39

Die Anschlagspläne auf ein Taylor-Swift-Konzert Anfang August in Wien sollen noch verheerender gewesen sein, als bisher angenommen. Die Reaktion der heimischen Behörden dürfte Schlimmes verhindert haben, wie nun der US-Geheimdienst CIA zu berichten weiß.

Der stellvertretende Direktor der CIA hat US-Medienberichten zufolge bestätigt, dass der geplante Terroranschlag auf die Konzerte von Taylor Swift in Wien Anfang August darauf abzielte, „eine große Anzahl“ von Menschen zu töten – darunter auch Amerikaner.

„Sie planten, eine hohe Zahl an Menschen – Zehntausende - bei diesem Konzert zu töten“, sagte Deputy Director David S. Cohen bei einem Summit nahe Washington, von dem die „New York Times“ berichten.

Behörden nahmen Hinweise ernst
Den österreichischen Behörden sei es aufgrund der Hinweise der CIA und deren internationaler Partner gelungen, den Anschlag zu verhindern. Brisant: Warnungen in Sachen Terrorismus-Bekämpfung bekämen nicht immer allzu viel Aufmerksamkeit. Bei der Aktion in Wien sei das anders gewesen und so hätten hunderte von Leben gerettet werden können.

„Die Österreicher waren in der Lage, diese Verhaftungen vorzunehmen, weil die Agentur und unsere Partner der nachrichtendienstlichen Gemeinschaft ihnen Informationen über die Pläne dieser mit ISIS verbundenen Gruppe zur Verfügung gestellt haben“, erklärte der CIA-Mann.

Wenn Geheimdienstinformationen auf taube Ohren stoßen, wird es schnell gefährlich. Bei dem islamistischen Anschlag auf eine Konzerthalle bei Moskau starben im März 130 Menschen. Die USA haben eigenen Angaben zufolge Informationen über einen „geplanten Terroranschlag in Moskau“ gehabt, der sich möglicherweise gegen „große Versammlungen, einschließlich Konzerte“, richtete. Diese Erkenntnisse seien wie im Fall Swift mit den zuständigen Behörden geteilt worden.

Anfang Januar hatte der IS einen Terroranschlag auf eine Trauerveranstaltung im Iran verübt. Auch hier sollen Warnungen ignoriert worden sein.

IS Treue geschworen
In Österreich wurden hingegen unverzüglich Ermittlungen eingeleitet. Der 19-jährige Verdächtige mit nordmazedonischen Wurzeln soll sich nach Erkenntnissen der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) der radikalislamischen Terror-Miliz Islamischer Staat (IS) angeschlossen haben.

Sein Plan: Am 8. oder 9. August mit seinem Pkw mithilfe eines Blaulichts und Folgetonhorns möglichst nahe ans Ernst-Happel-Stadion heranzukommen, und davor versammelte Taylor-Swift-Fans mit einem selbst gebastelten Sprengsatz bzw. einer Machete und Messern zu töten.

Der Hauptverdächtige Beran A. gab sich den Kampfnamen „Mo“ in Anspielung auf den Propheten Mohammed. (Bild: zVg)
Der Hauptverdächtige Beran A. gab sich den Kampfnamen „Mo“ in Anspielung auf den Propheten Mohammed.

Am 7. August wurde er festgenommen, wenige Tage nach den ersten Hinweisen aus dem Ausland. Auch ein 17-Jähriger aus dem Umfeld des Hauptverdächtigen sowie ein 18-Jähriger sind in U-Haft.

Swift spricht von Angst und Schuldgefühlen
Taylor Swift äußerte sich erst nach Abschluss ihrer Europatournee zu der Absage ihrer Konzerte. Die Absage der Konzerte in Wien sei „niederschmetternd“ für sie gewesen, so Swift. Der Grund für die Absagen habe sie mit „Angst und enormen Schuldgefühlen“ erfüllt, weil so viele Menschen zu den Shows kommen wollten, so die Sängerin.

Taylor Swift (Bild: Photo Press Service)
Taylor Swift

Aber sie sei den Behörden auch sehr dankbar, „denn dank ihnen trauerten wir um Konzerte und nicht um Menschenleben“, erklärte Swift und zeigte sich berührt von der „Liebe und der Einigkeit“ ihrer Fans. Ihr langes Schweigen zu den Absagen verteidigte die Sängerin damit, dass sie ihre „Eras Tour“ erst sicher beenden wollte, bevor sie öffentlich Stellung nehmen wollte.

Dazu, ob die Konzerte in Wien möglicherweise nachgeholt werden könnten, äußerte sich Swift nicht. Im Oktober werde sie ihre Tour fortsetzen, zuvor werde sie sich „eine dringend benötigte Pause“ gönnen, hieß es.

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