Krisenpflegemutter

„Bei uns haben die Kinder erstmals Stabilität“

Wien
26.05.2024 06:00

Gewalt, Sucht, Armut – nicht alle Kinder sind bei den leiblichen Eltern gut aufgehoben. Hier springt Kathrin Raab als Krisenpflegemutter ein.

Seit mehr als vier Jahren geben Kathrin Raab und ihr Ehemann jenen Kindern ein Zuhause, die nicht bei ihren leiblichen Eltern bleiben können – etwa weil sie misshandelt oder vernachlässigt wurden. Die 37-Jährige ist Krisenpflegemutter.

„Unsere leibliche Tochter kam als Frühchen zur Welt. Das wollten wir nicht noch einmal riskieren, also entschieden wir uns für Langzeitpflege“, schildert sie. So kam Sohn Lukas (Name geändert) in die Familie – und mit ihm der Wunsch, auch anderen Kindern bei einem guten Start ins Leben zu helfen.

Ehemann Matthias unterstützt bei der Versorgung der Kinder. (Bild: privat)
Ehemann Matthias unterstützt bei der Versorgung der Kinder.

Die Lage abklären
Bis dato hat Raab 17 Kinder zwischen ein paar Monaten und drei Jahren ein Stückchen ihres Weges begleitet. Im Schnitt bleiben sie etwa vier Monate bei ihr. „So lange dauert es, bis die Lage geklärt ist und das Kind zurück zu den Eltern, einer Langzeitpflegefamilie oder in eine betreute WG kommt“, erklärt die Sprecherin der Wiener Kinder- und Jugendhilfe Ingrid Pöschmann.

900 Pflegeeltern

gibt es in Wien. Dazu zählen Langzeit- und Krisenpflege als auch Verwandtschafts- pflege. Die Stadt sucht dringend weitere. Infos unter www.wien.gv.at 

Viel Zeit, Liebe und Geduld
Braucht ein Kind Hilfe, geht es schnell. „Die Sozialarbeiterin kann binnen einer halben Stunde samt Kind bei mir sein“, erzählt sie. Manche kämen in einem schrecklichen Zustand, seien verängstigt oder sehr hungrig. Andere aber auch offen, würden gleich spielen. „Die Kinder brauchen viel Zeit, Geduld und Liebe“, weiß Raab. Viele würden diese sowie Stabilität zum ersten Mal in ihrem noch jungen Leben erfahren.

Erinnerungen an Schützlinge
Von jedem Kind hat die Krisenpflegemutter Fuß- und Handabdrücke genommen, diese hängen samt Foto der Kleinen an der Küchenwand. Raab: „Für mich ist es das Schönste, wenn ich sehe, dass sich das Kind bei mir gut entwickelt hat und es zu einer liebevollen Pflegefamilie oder wieder zu den Eltern kommt.“

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