Regen säubert Luft

Verschnaufpause für geplagte Pollenallergiker

Oberösterreich
22.05.2024 14:00

Millionen mikroskopische Samenkörnchen, die alles mit einer dünnen gelblichen Schicht überziehen und obendrein die Schleimhäute vieler Menschen reizen: Die Rede ist von Pollen. Noch bis Ende Juni fliegen die winzigen Plagegeister durch die Luft. Diese Woche bringt das Wetter aber eine Verschnaufpause.

Jeder kennt sie: die mikroskopisch kleinen Partikel, die bei schönem und trockenem Wetter zu Milliarden eine milchig gelbe Decke über alles legen, was nicht überdacht oder geschützt ist. Aber sie verursachen nicht nur Putzaufwand, sondern reizen die Schleimhäute und können im schlimmsten Fall sogar gefährlich werden. Die Rede ist von Pollen.

Gräserpollen akut
„Derzeit fliegen hauptsächlich Gräserpollen“, weiß Wolfram Hötzenecker, Vorstand der Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie am KUK Linz. Bei schönem Wetter blühen die Pflanzen, der Wind treibt die Samen weit und in großer Zahl durch die Luft.

Regen schafft Erleichterung
Regen hingegen verschafft Allergikern eine Verschnaufpause im wahrsten Sinne des Wortes, da er die Pollen aus der Luft wäscht und bindet. So auch diese Woche: Es bleibt bis zum Wochenende unbeständig mit Temperaturen von kaum über 20 Grad und gelegentlichen Regenschauern“, so Alexander Ohms von GeoSphere Austria.

Erst kommen Pollen von Bäumen wie Eschen und Birken, dann folgen die Gräser, die aktuell ihre Pollen fliegen lassen. (Bild: Tony Gutierrez)
Erst kommen Pollen von Bäumen wie Eschen und Birken, dann folgen die Gräser, die aktuell ihre Pollen fliegen lassen.

Kann auch gefährlich werden
Typischerweise äußert sich eine Pollenallergie durch Heuschnupfen oder Kitzeln in Nase und Rachenbereich. „Es kann aber auch nach unten in die Bronchien rutschen, dabei kann allergisches Asthma entstehen“, warnt Hötzenecker. „Das ist natürlich gefährlich, aber Asthma-Sprays helfen in solchen Fällen!“

Woher kommt die Allergie?
Warum so viele Menschen allergisch auf die eigentlich harmlosen Pflanzensamen reagieren? „Das Immunsystem muss zwischen Gut und Böse unterscheiden, aber manchmal lernt das Immunsystem falsch“, so Hötzenecker. „Dann hält der Körper die Pollen für gefährliche Bakterien und Viren, und fährt seine Verteidigung hoch.“ Warum das geschieht, ist dem Experten zufolge noch unklar. Allergien sind aber in jedem Fall angelernt: „Niemand wird mit Allergien geboren – man lernt sie, und sie können auch genauso einfach wieder verschwinden“, so der Mediziner.

Wie sich schützen?
Man kann sich aber gegen die fliegenden Störenfriede schützen: „Der Schutz vor Aeroallergien basiert auf drei Säulen: Die erste und einfachste ist, Pollen so gut wie möglich zu vermeiden“, erklärt Hötzenecker. Es gibt Apps, die anzeigen, wie stark die Pollenbelastung momentan ist. Bei starkem Flug sollte man drinnen bleiben, und die Fenster geschlossen halten. Draußen helfen Sonnenbrillen oder FFP2-Masken. Wieder zu Hause sollte man sein Gesicht waschen und die Nase säubern.

Säule Nummer Zwei sind Medikamente: „Antiallergische Medizin unterdrückt die Symptome und erzeugt zudem wenig Müdigkeit“, so der Allergieexperte.

Dauerhafte Lösung
Die einzig dauerhafte Lösung stellt die dritte Säule dar: „Bei der Desensibilisierung packt man das Übel an der Wurzel. Man versucht, das Immunsystem des Patienten durch regelmäßige Zugabe an die Allergene zu gewöhnen“, erklärt Wolfram Hötzenecker. Die Pollensaison dauert noch bis Ende Juni, und dürfte heuer eher stark ausfallen.

Die Pollensaison dauert noch bis Ende Juni, und dürfte heuer eher stark ausfallen.

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