Koalitionsvarianten

Genug schöne Worte: Jetzt muss Anzengruber liefern

Tirol
30.04.2024 10:00

„Caprese“ oder doch eine andere Koalition? Am Tag nach dem Wahlsieg startete der Innsbrucker Neo-Bürgermeister Johannes Anzengruber mit ersten Sondierungen. Die Frage der Nicht-Amtsführenden Stadträte wird ein Knackpunkt der Koalition.

Eine neue politische Gruppierung will bei der Nationalratswahl im Herbst antreten: Die Gelben. Ausgehend von Oberösterreich haben sich bereits laut Homepage sechs Landesorganisationen konstituiert: „Der neue Farbtupfen in Österreichs Politik!“ Tirol ist noch nicht darunter. Aber: Im Jänner dieses Jahres fand bereits eine Klausurtagung in Innsbruck statt.

Johannes Anzengruber (Bild: Birbaumer Christof)
Johannes Anzengruber

Auffällig ist weiters, dass die Botschaften von Neo-Bürgermeister Johannes Anzengruber beziehungsweise sein Zugang zur Politik frappant jenen dieser „Gelben“ ähneln. Unabhängigkeit von Parteistrukturen, Erneuerung, neuer Stil etc. „Wir verstehen uns als eine Dachorganisation parteiunabhängiger Menschen in der Politik. Als solche verfügen WIR über eine enorme inhaltliche und personelle Vielfalt. Unsere Spannweite reicht vom Bodensee bis zum Neusiedlersee. Von pulsierenden urbanen Zentren bis in die entlegensten ländlichen Regionen. Von der kleinen Oppositionsfraktion bis ins Bürgermeisteramt.“ Aha!

Bisher Nein zu amtsführendem FP-Stadtrat
Vielleicht erhält Anzengrubers Regierung, an der er seit Montag bastelt, auch bald neue Farbtupfer. Beispielsweise dann, wenn Markus Lassenberger (FP) und Florian Tursky (Neues Innsbruck) von ihm als Stadträte mit Amtsführungen betraut werden. Nachdem nun BM Georg Willi eine so krachende Niederlage eingefahren hat, ist keineswegs sicher, dass sein „Mit der FPÖ nie“-Dogma noch länger überlebt. Sehr zum Leidwesen auch von SPÖ-Stadträtin Elisabeth Mayr.

Der ehemalige WK-Präsident Christoph Walser tauchte auf und sang lauthals bei der Wahlparty: „So sehen Sieger aus!“ (Bild: Birbaumer Christof)
Der ehemalige WK-Präsident Christoph Walser tauchte auf und sang lauthals bei der Wahlparty: „So sehen Sieger aus!“

Teure Spaziergänger
Wenn Anzengruber die Arbeit im Stadtsenat gerechter als bisher verteilen wollte, so hat er dafür gute Gründe: Stadträte mit 4800 Euro brutto im Monat ohne Amtsführung spazieren gehen zu lassen, das versteht heute niemand mehr. Zumal in der Vorperiode folgte, dass Willi Zuständigkeiten hamsterte und ein wahrer „Ämter-Multi“ wurde – mit bekannten Ergebnissen. Anzengruber müsste die Ressortverteilung im Gemeinderat absegnen lassen. Einen Zoff dort mit SPÖ und Grünen kann er sich aber nicht leisten. Oder er hat eine Achse jenseits von Grün und Rot geschmiedet. Mit JA, FPÖ, Tursky und Liste Fritz würde es sich im Gemeinderat knapp ausgehen. 

Italienischer Stargast bei Wahlabend 
So manchem Besucher der „Caprese“-Wahlparty im Treibhaus blieb Sonntagabend der Mund offen – angesichts der illustren Gästeschar, die sich eingefunden hatte. Neben Schulterklopfern, alten und neuen Freunden, waren das der wortgewaltige VP-NR Franz Hörl, der keinerlei Berührungsängste mit Anzengruber hatte. Ebenso wenig wie Christoph Walser, Ex-Wirtschaftskammer-Präsident. Den Vogel schoss aber wieder einmal LHStv. Georg Dornauer ab, der mit seiner Fratelli-Freundin Alessia Ambrosi in Norbert Pleifers Hoheitsgebiet marschierte.

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