Krieg im Gazastreifen
Massengräber: Weißes Haus will Antworten Israels
Nach Berichten über etwa 200 Leichen in Massengräbern im Gazastreifen hat die EU eine unabhängige Untersuchung gefordert. Internationale Menschenrechte könnten verletzt worden sein, sagte der Sprecher des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell am Mittwoch. Auch das Weiße Haus „will Antworten Israels.“
Wie berichtet, hatte die Hamas-Zivilschutzbehörde am Montag mitgeteilt, etwa 200 Leichen in Massengräbern in einem Krankenhaus im Süden des Gazastreifens entdeckt zu haben. Insgesamt sollen auf dem Gelände 283 Leichen gefunden worden sein. Dort hatten seit Kriegsbeginn zahlreiche vertriebene Zivilpersonen Zuflucht gefunden. „Dies ist etwas, das uns zwingt, eine unabhängige Untersuchung aller Verdachtsmomente und aller Umstände zu fordern“, sagte der Sprecher des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell, Peter Stano, zu den Massengräbern.
Zuvor hatte bereits die UNO eine internationale Untersuchung gefordert. Diese müsste „unabhängig, effektiv und transparent“ sein. Das Weiße Haus sprach am Mittwoch von „zutiefst beunruhigenden“ Berichten. „Wir wollen Antworten. Wir möchten verstehen, was passiert ist.“ Dazu soll die US-Regierung auch schon in Kontakt mit der israelischen sein.
Mit bisherigen Erklärungen nicht zufrieden
Mit den bisherigen Erklärungen Israels ist das Weiße Haus nicht zufrieden. Das israelische Militär hatte bereits am Dienstag abgestritten, für die Massengräber verantwortlich zu sein. Diese Behauptungen seien „haltlos und unbegründet.“ Die Leichen seien nach der Untersuchung an ihre Grabstätten zurückgebracht worden.
Die israelische Armee hat im Gazastreifen mehrere Einsätze auf dem Gelände von Krankenhäusern ausgeführt. Sie wirft der Hamas vor, die Krankenhäuser als Kommandozentralen und Waffenverstecke zu nutzen. Zivilpersonen, die sich dort aufhalten, seien menschliche Schutzschilde. Die Terrororganisation weist das zurück.
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