Sie erfüllten der Fahrradindustrie den wach gewordenen Traum von „made in Europe“, waren vor allem da besonders gefragt, als die Hersteller selbst der enormen Nachfrage kaum nachkommen konnten. Doch die Kombination aus hohen Lagerständen und stotternder Nachfrage brachte nun Lohnfertiger WSF ins Straucheln. Die Folge: ein Sanierungsverfahren.
„Wir wollen durch ein innovatives Dienstleistungsangebot die Fahrradbranche aufmischen. Indem wir das Beste aus den Welten der Automotive- und anderen Hightech-Industrien vereinen, setzen wir neue Benchmarks“, lässt die WSF Bicycle Technology GmbH aus Regau auf ihrer Internetseite wissen.
15 Mitarbeiter betroffen
Sieben offene Stellen sind dort zu finden, alle online seit Mittwoch, 24. April 2024. Sie datieren damit allesamt von dem Tag, an dem über das Unternehmen ein Sanierungsverfahren eröffnet wurde. Laut Creditreform belaufen sich die Verbindlichkeiten des Lohnfertigers auf rund 2,3 Millionen Euro, 300 Gläubiger sind von der Insolvenz betroffen, darunter 15 Mitarbeiter.
2020 war WSF von Alexander Schnöll und Roland Wallmannsberger gegründet worden. Gerade in der Zeit, in der Nachfrage nach Fahrrädern und E-Bikes boomte, waren die Kapazitäten der Firma mit Sitz in Regau besonders gefragt.
Auslastung war stark gesunken
Doch weil derzeit zu viele Fahrräder am Markt sind und sich zugleich auch die Nachfrage wieder normalisierte, hatte das für die WSF Bicycle Technology GmbH dramatische Folgen: Die Auslastung ging enorm zurück, das Sanierungsverfahren war unausweichlich. Den Gläubigern wird eine 20%-Quote geboten. Masseverwalter ist Klaus Schiller.
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