„Gab ihn eine Watsche“

Video zeigt: So eskalierte der Boxkampf in Wien

Wien
21.04.2024 15:01

Massenschlägerei nach dem Boxkampf Mansur Elsaev gegen Carlos Lamela. Nach dem K.o. von Elsaev eskalierte die Lage in der Wiener Steffl Arena völlig. Ein Video zeigt, wie es dazu kam, die „Krone“ sprach mit Elsaevs Trainer Isaak Kosashvili, der sichtlich aufgewühlt war. 

Elsaev hätte gerne am Samstagabend den Titel im Halbschwergewicht geholt, doch sein Gegner erwies sich als Spielverderber. Lamela schickte in der letzten Runde den gebürtigen Tschetschenen endgültig auf die Bretter und siegte durch K.o.. Elsaev blieb schwer lädiert am Boden liegen, dann eskalierte die Situation. 

Im Siegestaumel Lamelas stürmten Dutzende Männer den Ring, es entstand heilloses Chaos und eine regelrechte Massenschlägerei. Minutenlang ging es turbulent zur Sache, wie Videoaufnahmen zeigen – während Elsaev immer noch am Boden lag.

Video: Die Eskalation im Boxring der Wiener Steffl Arena

Trainer gibt zu: „Habe ihm eine Watsche gegeben“
Mittlerweile meldete sich Elsaevs Trainer Isaak Kosashvili gegenüber der „Krone“ zu Wort: „Die Wochen der Vorbereitung waren sehr intensiv, Mansur hatte sich einen Kapselriss am Daumen zugezogen.“ Dennoch habe man sich auf den Abend gefreut. Kosashvili bezeichnet den Kampf als „ausgeglichen“, dennoch sei in der elften Runde Elsaev schwer von einem linken Haken getroffen und zweimal angezählt worden. In der 12. Runde kam es dann zum K.o. von Elsaev.

„Wir haben alles versucht, diesen Titel nach Österreich zu bringen und Europameister zu werden“, berichtete der Trainer sichtlich bewegt: „Umso mehr tut es Mansur und mir weh, dass es nicht geklappt hat.“ Angesichts des Niedergangs seines Schützlings und des ausufernden Siegesjubels von Lamela sei er emotional derart aufgewühlt gewesen, dass er dem Gewinner des Kampfes „eine Watsche gegeben“ habe. „Ich möchte mich bei allen Boxsportfans, besonders bei den Jugendlichen, entschuldigen. Das ist nicht das, was wir vermitteln wollen, es entspricht auch nicht den Werten des Boxsports und unserer Gemeinschaft“, so der reumütige Coach.

„Ich hoffe, die Community verzeiht mir“
Es sei „ein grober Fehler“ gewesen, nachdem die „Emotionen hochgekocht“ seien: „Wenn jemand hart trainiert und alles gibt, ist es schwierig, mit einer solchen Niederlage umzugehen. Dennoch rechtfertigt das nicht meine Handlung.“ Er habe sich danach mit Lamela ausgesprochen. „Ich hoffe, die Community verzeiht mir das, wir sind alle Menschen.“

Man werde jedenfalls weitermachen, so Kosashvili. Elsaev erhole sich derzeit im Spital, „die Ärzte sagen, es geht ihm gut“. Diagnose: Gehirnerschütterung und ein Bruch der rechten Hand, den sich der Boxer allerdings bereits in der fünften oder sechsten Runde zuzog. 

Doping-Kontrolle bei Lamela
Auch das Team der „Golden Boy Show IV“, wie der Kampf betitelt wurde, meldeten sich ebenfalls gegenüber der „Krone“ zu Wort: „Wir bedauern sehr, dass Mansur Elsaev den Titel nicht nach Österreich holen konnte.“ Bezüglich des Tumults entschuldige man sich bei allen Jugendlichen, die Elsaev so wichtig seien und für die er seine Arbeit fortsetzen wolle.

Was den Ausgang des Kampfes angehe, so werde es noch ein Dopingverfahren geben, die EBU prüfe das derzeit. Kurz nach dem Kampf waren in den sozialen Netzwerken Postings aufgetaucht, die Lamela mit illegalen Substanzen in Verbindung brachten – hier gilt freilich die Unschuldsvermutung. 

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