86.000 Euro Schaden richteten zwei Lehrlinge mit Graffitis an. Einer nannte Corona als Motiv: „Hatte psychische Probleme.“
Einer ist 19 Jahre alt, der andere 18. Beide sind einheimische Lehrlinge, und beide versprühten in ihrer Freizeit Farbe. Das ist nämlich der Grund, warum die zwei Jugendlichen am Freitag vor Richterin Christina Bayrhammer im Landesgericht sitzen.
Dutzende Stellen beschmiert
Schwere Sachbeschädigung in 69 Fällen lautet der Vorwurf der Staatsanwaltschaft. Bis zu 86.000 Euro an Schaden haben die zwei Jugendlichen mit Graffitis zwischen November 2022 und Dezember 2023 angerichtet: „Durch Corona hat es mich richtig psychisch erwischt“, erklärt der 19-Jährige, der deutlich öfters zur Spraydose gegriffen und dabei auch Cannabis konsumiert hatte. „Durch das Sprayen habe ich mich psychisch abgelenkt, das hat mir in dem Moment geholfen.“ Ein anderes Motiv nannte der Jüngere: „Ich hab mir gedacht, dass das Sprayen cool ist.“ Der Reiz des Verbotenen lockte ihn. „Über den Schaden habe ich mir gar keine Gedanken gemacht.“ Das Sprayer-Duo besprühte vor allem öffentlich relativ leicht zugängliche Stellen wie Stromverteiler, Lärmschutzwände, aber auch S-Bahn-Garnituren und Autobahnbrücken. „Teils waren es schöne Schriftzüge, teils aber auch schirche Schmierereien“, stellte die Richterin fest.
Beide gelobten jedenfalls Besserung: Statt Sprayen macht der 19-Jährige jetzt Sport und Psychotherapie. Und der 18-Jährige meinte: „Ich will nie mehr wieder vor Gericht.“ Der Ältere erhielt nicht rechtskräftig vier Monate bedingte Haft, der andere einen Schuldspruch unter Vorbehalt einer Strafe. Den Schaden müssen sie ohnehin gutmachen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.