„Krone“-Interview

Hearts Hearts: „Das Politische lag in der Luft“

Musik
17.04.2024 09:00

Es sei nicht die richtige Zeit, sich nur auf die Liebe und Feelgood-Songs zu besinnen – so wurde „This Is What The World Needs“ zu einem hochpolitischen Album, das sich mit der Innen- und Außensicht auf die Welt befasst und trotzdem zwischen warmer Elektronik und leichtfüßigen Indie-Gitarren durchzogen ist. Damit sollte Hearts Hearts endlich der verdiente Sprung zur internationalen Aufmerksamkeit gelingen.

(Bild: kmm)

„Krone“: David, Peter Paul – habt ihr schon am Ende der Pandemie an „This Is What The World Needs“ zu arbeiten begonnen, oder ergab sich das neue Album doch etwas kurzfristiger?
David Österle:
 Ich kann das gar nicht genau rekonstruieren, aber zweieinhalb bis drei Jahre sind die ersten Schritte schon her. Im Sommer nach dem letzten Album entstanden aus der ersten Songwritingsession die ersten zwei Lieder, die aufs Album kamen. „No More“ und „Twist My Arm“. Wir haben irrsinnig viel Material geschrieben und in der Dropbox sind 60-80 Ideen, die in unterschiedlicher Art und Weise ausformuliert sind. Wir haben sehr intensiv daran gearbeitet.

War es dann schwierig, sich aus all diesen Ideen dann für die elf Songs zu entscheiden, die schlussendlich am Album gelandet sind?
Peter Paul Aufreiter:
 Absolut. Das war auch ein wichtiger Schritt, weil wir musikalisch schnell ausufern. Wenn die ersten Songs klar werden, schlagen die anderen eine Richtung ein und man kann das Projekt ein bisschen eingrenzen. 
Österle: Es ist aber auch ein emotional schwieriger Prozess. Es werden viele Nummern geschrieben und sehr viele gute, die wir mögen, fallen raus. Wenn man dann selbst sehr an einer Idee hängt, die aber demokratisch abgelehnt wird, ist das auch nicht immer einfach. (lacht) Aber so muss man selektieren, anders geht es nicht. Wir sollten fokussierter arbeiten und weniger Songs schreiben, aber das schaffen wir nicht. Wir haben auch schon überlegt, Songs abseits des Albums auf Instagram zu posten und dann denken wir uns immer, dass sie eigentlich super sind.

Verwendet ihr manchmal Songs oder Ideen aus älteren Songwritingsessions? Zum Beispiel Material vom letzten Album „Love Club Members“?
Aufreiter:
 Das versprechen wir uns immer am Ende, wenn wir aussortieren. In der Praxis greifen wir dann nie darauf zurück. Da bleibt dann doch alles im Archiv drinnen. (lacht)

Auf „Love Club Members“ habt ihr euch noch der Liebe und einer 70er-Jahre-Ästhetik hingegeben. „This Is What The World Needs“ ist deutlich politischer und gesellschaftskritischer ausgefallen. Hat euch die Weltlage dazu „gezwungen“?
Österle:
 Das trifft zu. Bei „Love Club Members“ ging es um den Rückzug zu Corona, es war eine emotionale Innenschau. Mit der diffusen Weltlage, die gefühlt nur aus Konflikten besteht, war der Drang zu etwas Politischem früh da. Es sollte dann auch durchgehend politisch sein, ohne aber ein Konzeptalbum zu sein. Wenn es ans Texten ging, lag das Politische automatisch in der Luft.

Als Band werdet ihr in der Außenwelt gesehen und gehört - kommt da auch eine gewisse Form von Verantwortungsbewusstsein mit einher?
Aufreiter:
 Immer wenn wir uns sehen, diskutieren wir darüber, was uns beschäftigt – also war der Schritt klar, dass wir diese Diskussionen in Texte verpacken. Ich sehe unsere Rolle nicht so groß, dass wir einen Auftrag haben, Leute dazuzuführen, sich damit zu beschäftigen. Es freut uns aber, wenn es so passiert.

Es ist doch gar nicht so leicht, ein politisches Album zu schreiben, wenn gefühlt alle zwei Wochen eine neue Weltkatastrophe aufpoppt.
Österle:
 Tagespolitisch zu texten, ist schwierig. „Stop Being Poor!“ war inspiriert von Kanzler Nehammers Burger-Sager in seiner politischen Runde und spricht den grassierenden Neoliberalismus an. Irgendwie mussten wir die Single terminieren, aber relativ kurz darauf war der Israel-Hamas-Konflikt viel virulenter und uns kam dieses österreichische Thema so kleinlich und überholt vor. Das ist alles sehr schwierig.

Ist es angesichts der aufgeheizten Diskussionen vielleicht auch gut, keinen Song über den Krieg in Israel und Palästina zu schreiben?
Österle:
 Das tagespolitische Schreiben ist an sich sehr schwierig. Es ist uns total wichtig, Stellung zu beziehen, aber wirkungsvoller ist es, wenn es aus einer Reflexionspause heraus passiert. Die Weltlage ist so diffus und Konflikte so kompliziert, dass es gut ist, einen Schritt zurück und sich selbst ein genaues Bild zu machen. Wir sind beim Diskutieren oft draufgekommen, dass wir unterschiedlicher Meinung sind – das passiert auch mitten in Interviews. Wir sind vier Leute, die anders sind und unterschiedlich denken. Als Solokünstler ist es viel einfacher, für seine Meinung einzustehen. Im Bandkollektiv muss man der Gemeinschaft und dem Diskurs untereinander gerecht werden.

Tut es der Band, dem Song und dem Kollektiv an sich gut, wenn ihr euch als Individuen im Bandkontext zurückstellen müsst?
Österle:
 Ich habe selbst noch nie darüber nachgedacht, aber die Frage ist gut. Wir diskutieren sehr viel und das ist auch ein Grund, warum das Album so ist, wie es ist. Die ästhetischen Diskurse waren viel weniger präsent als auf „Love Club Members“. Es war sehr gesund für die Band, dass wir unsere Meinungen so offen ausgetauscht haben. Unsere Songs bieten auch keine klare Lösung an, aber sie offerieren Beobachtungen zur Weltlage. Wir holen aber nie den Zeigefinger raus, um mit ihm zu wedeln.

Weil ihr den Neoliberalismus erwähnt habt – wie weit könnt ihr euch ihm als Band überhaupt entziehen?
Aufreiter:
 Wir machen Popmusik und sie wurde natürlich verwirtschaftlicht. Man kann den Neoliberalismus aber trotzdem kritisieren. (lacht) Das Thema ist schwierig, weil wir den Leuten um die Band herum eine Gage zahlen wollen und selbst zu einem Teil von der Musik leben möchten, auch wenn wir alle andere Jobs haben.
Österle: Die ganze Welt wurde quantifiziert und es geht um Zahlen auf Spotify, Instagram und TikTok. Die Betreiber erschaffen die Portale so, dass man auf diese Zahlen schaut und sie zu Benchmarks wurden, ob etwas funktioniert oder nicht. Diese Zahlen wiederum treiben einen an – ob man das will oder nicht. Es geht immer ums besser werden und um Leistung. Das ist schwierig.

Nehmen die Quantifizierung und das Mitmachen müssen bei Algorithmen der Kunst die Freiheit?
Aufreiter:
 Es setzt einen zumindest unter Druck, dass man dauernd abliefern muss. Spotify freut sich am meisten, wenn man regelmäßig Songs veröffentlicht. Wenn man sich darauf einlässt, sollte man das durchziehen. Hat man nicht alle sechs Wochen eine neue Single am Start, dann stresst einen das ungemein. Man befindet sich in einem Mindset, wo man sich überlegt, dass man eigentlich ein Album machen möchte und nicht nur eigene Songs. Sehr komisch.

Ein Schlüsseltrack auf dem Album scheint „Mr. Maybe“ zu sein – ist das ein direkter Wink zur österreichischen Innenpolitik, die sehr oft wenig entscheidungsfreudig ist?
Aufreiter:
 Nicht nur zur österreichischen Politik. (lacht) „Mr. Maybes“ gibt es überall anders auch.
Österle: Wir diskutierten lange darüber, wenn wir auf das Single-Cover setzen sollten und am Ende wurde es Boris Johnson. Es spricht allgemein darauf an, dass Politiker immer alles jedem recht machen und sich nie festlegen wollen. Wir bräuchten viel mehr wilde Entschlossenheit, um drängende Probleme wie den Klimawandel ernsthaft angehen zu können. Ich kenne das Phänomen aber auch bei mir sehr stark, weil ich zu bestimmten Dingen ungern nein sage. Im Privaten ist es relativ egal, ob mich die Leute deshalb weniger mögen. Weltpolitisch hat es aber negative Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft. Viele Künstler trauen sich nicht mehr klar Stellung zu beziehen, weil viele Diskurse so erbittert geführt werden, dass man lieber ruhig bleibt.

(Bild: Tim Cavadini)

Interessant ist ja, dass ihr bewusst ein politisches Album gemacht habt, während fast alle Künstler da draußen in der Musik die Flucht vor dem harten Alltag suchen und klar davon abrücken.
Aufreiter:
 Dass etwa die Melodien in den Songs so warm und zugänglich sind, war Kalkül. Wenn man gemütlich hineinfällt, kann man eher den Text wahrnehmen und sich darüber Gedanken machen.
Österle: Ich hatte immer die Vorstellung eines trojanischen Pferdes, dass wir uns gemütlich in die Gedanken der Menschen einschleichen und die Kritik darin ausbreiten können. Das hat uns als Konzept ganz gut gefallen. Dazu die Ambivalenz aus eingängiger, warmer Musik und härteren Texten.

Politiker sind schon lange keine Vorbilder mehr für die Menschen – noch weniger für junge Leute. Obliegt diese Rolle jetzt u.a. Künstlern wie euch?
Aufreiter:
 So viel würde ich uns nicht zutrauen. (lacht) Wir denken uns nicht so viel dabei.
Österle: Künstler haben eine extreme Verantwortung in unserer Gesellschaft, das ist klar. Wie viel Auftrag wir selbst haben, das weiß ich aber nicht. Mich freut aber, dass Songs mit politischem Background gut laufen. „Ikarus“ ist der Song, den die meisten Leute von uns kennen und alle freuen sich, wenn er bei Konzerten angespielt wird. Das gibt das schöne Gefühl, dass es noch immer wichtig ist, sich politisch zu äußern. Würden wir über den Sommer in Ibiza sprechen, dann hätte der Song weniger Hörer. Es ist schön zu sehen, wenn die Botschaft ankommt.

Es kommt wohl darauf an, welchen Sommer in Ibiza du besingen würdest …
Österle:
 (lacht) Das ist wahr, so einen Song könnte man auch ambivalent gestalten. Künstler spielen jetzt wieder eine größere Rolle, wie früher bei Literaten wie Grass oder Enzensberger. Zwischen den 70er- und 90er-Jahren hat das aufgehört und plötzlich waren NGOs in dieser Rolle. Enzensberger sagte einst: „Wir haben Heinrich Böll verloren, aber Amnesty International gewonnen“. Heute sind Musikerinnen und Musiker als Einzelpersonen extrem wichtig geworden. Wenn Taylor Swift irgendwas sagt oder sagen würde, hat sie eine immense Vorbildwirkung und eine entsprechende Verantwortung. Bei uns ist das natürlich ein bisschen anders. (lacht) 
Aufreiter: Je mehr Publikum man hat, umso vielschichtiger wird es und die Meinungen klaffen aufeinander. Umso cooler finde ich es, wenn Bands trotzdem deutlich Stellung beziehen – etwa bei Wanda. Bei denen könnten durchaus homophobe Menschen im Publikum sein, wenn die sich aber klar dagegen aussprechen, hat das schon eine Wirkung.

Steigert sich allgemein der Wille, politisch zu schreiben, wenn die Welt immer mehr einem Scherbenhaufen gleicht?
Aufreiter:
 Als wir uns vor vielen Jahren als Band kennenlernten, waren Radiohead unser größter Konsens. Sie waren immer politisch, haben die Texte aber gut in Bilder und subtilere Botschaften verpackt. Den politischen Gedanken gab es bei uns immer, manchmal hatten wir nur weniger Lust darauf. Dieses Mal war klar, dass wir was sagen wollen.
Österle: Die Frage ist immer, wie direkt man etwas adressiert. Bei Radiohead gab es die Bilder und wir haben früher Themen wie den Leistungsdruck angesprochen, aber verhüllt in komischen Sprachbildern. Das hat großen Spaß gemacht, aber jetzt geht es darum, klarer und offener zu schreiben, sich nicht mehr so hinter Verschachtelungen zu verstecken. Das macht dieses Album sicher auch noch ein Stück politischer, weil wir klarer sind.

Braucht es für die zunehmende Direktheit beim Texten auch die jahrelange Erfahrung, die ihr mittlerweile sammeln konntet?
Aufreiter:
 Das würde ich sofort so unterschreiben. Man findet mit der Zeit in diese Richtung hinein und klassische Demoparolen sind schwierig. Wenn man sie oft wiederholt, schwächen sie sich ab, also sollte man den schmalen Grat finden, dass Aussagen nicht zu verschlüsselt, aber auch nicht zu leer sind. Dazu braucht es eine gewisse Erfahrung.
Österle: Wir vier arbeiten gleichermaßen an den Texten. Bei den letzten zwei Alben habe ich das mehrheitlich übernommen, jetzt aber nicht mehr. Dadurch werden Texte automatisch klarer und direkter, weil sich die anderen auskennen müssen, wenn man selbst einen Satz einbringt. Riegle ich meine Ideen hermetisch ab, führt das zu gar nichts.

Wenn vier verschiedene Personen mit vier Ansichten und Meinungen gemeinsam texten, stelle ich mir die Ergebnisfindung aber ziemlich schwierig vor.
Österle:
 Deshalb dauert bei uns alles so ewig. Es ist ein langsamer und mühsamer Prozess und oft drehen wir jeden Satz um, wenn er nicht von allen verstanden wird. Die Arbeit an der Sprache ist entscheidend, was inhaltlich rauskommt. Wenn jemand ein neues Sprachbild reinbringt, dann geht es oft um etwas anderes und man spürt, wie die Texte und Inhalte sich verändern. Das macht Kunst im Allgemeinen immer aus – Form und Inhalt wirken ineinander und bewegen sich.
Aufreiter: Ich habe schon das Gefühl, dass mehr Köche den besseren Brei machen. (lacht)

Ihr changiert musikalisch zwischen elektronischen und gitarrenlastigen Nummern. „I’m Not An Animal“ beginnt sogar mit einem astreinen Grunge-Teil. Ihr bietet eine breite Palette an Stilen und Sounds auf – auch das erinnert ein bisschen an Radiohead.
Österle:
 Das passiert bei mir automatisch. Manche innerhalb der Band hadern damit, aber wenn vier Leute gleichermaßen schreiben, dann reicht die Palette von Grunge über Indie bis Elektropop hinaus. Das passiert uns bei jedem Album wieder, auch wenn wir schon oft klarere Ideen besprechen. 
Aufreiter: Da das Musikalische dieses Mal weniger Thema war als das Textliche, bestand auch nicht der Drang, gewisse Referenzen an die 70er-Jahre vorkommen zu lassen. Jeder Song für sich hat geglänzt und wenn er gut war, kam er drauf. Durch die verschiedenen Produzenten hat sich der Sound aber nochmal stärker diversifiziert. Narou macht einen clubbigeren House-Sound, Sophie Lindinger kommt klar aus dem Indie-Bereich. Lukas Klement ist dafür wieder mehr im Pop-Kontext drinnen. So konnten wir unsere Musik krasser in diese Richtungen gedrängt sehen.
Österle: Wenn es am Ende darum geht, alles zu komprimieren und einzuordnen, ist es gar nicht so leicht, eine sinnvolle Reihenfolge zu finden. Da denken wir uns bis zum allerletzten Moment, dass wir noch ein paar Ecken mit neuen Songs abdecken möchten, aber das geht sich dann irgendwann nicht mehr aus. (lacht)

Wovon handelt „I’m Not An Animal“?
Österle:
 Der Song ist unmittelbar vom Ukraine-Krieg beeinflusst. Es ging damals darum, dass die Reservisten eingezogen werden und wir haben im Proberaum diskutiert, was das bedeuten würde, müssten wir das machen, mit einer Waffe in der Hand. „I’m Not An Animal“ bezieht sich auf eine Person, die sich nicht als Tier sieht und nichts im Krieg zu suchen hat, aber zwanghaft eingezogen wird. Diese Idee gilt nicht nur für Reservisten, sondern auch für Soldatinnen, die ihr Los nicht selbst bestimmt haben. Das ist der emotionale Hintergrund dieses Songs.

Dominiert auf „This Is What The World Needs“ eigentlich Angst oder Hoffnung?
Aufreiter:
 Auch darüber sind wir uns irgendwie uneinig. (lacht) Die Frage nach der Hoffnung taucht immer auf und wechselt selbst bei mir von Tag zu Tag. Manchmal bin ich optimistisch, dass sich Dinge verändern könnten. An anderen Tagen ist es schwer, Hoffnung zu finden. Deshalb ist es auch schwierig zu sagen, ob das Album hoffnungsvoll ist. Es wäre aber schön, wenn es bei den Hörern Hoffnung auslöst.
Österle: Wenn ich so manch gesellschaftliche Themen in einem Langzeitkontext sehe, dann bemerke ich auf jeden Fall eine Verbesserung. Etwa die Frauenrechte von vor 100 Jahren zu heute – das ist ein großer Unterschied. Aber auch dieser Gedankengang ist nicht bei jedem in der Band derselbe. Das wäre meine Ansicht. Wenn dann aber – wie jetzt aktuell in den USA – wieder über Abtreibungen diskutiert und das Recht darauf infrage gestellt wird, ist das natürlich ein gewaltiger Rückschritt. Aber die Langzeitperspektive gibt in manchen Bereichen Hoffnung. Auch wenn es Rückfälle gibt, amortisieren sich Themen und die Welt wird schrittweise zu einem besseren Ort. Heute weiß man gar nicht mehr, wovor man überall Angst haben muss, weil es quasi überall brennt. Es gibt Leute, die können auf den roten Knopf drücken und die ganze Welt geht zugrunde – das ist eine Realität. Diesen Angstzustand kann man nicht verleugnen - egal, wie viel Hoffnung man auch sonst hat.

Im Song „Pullover“ singt ihr über die „constant distractions“. Ist das so gemeint, dass man sich im Alltag immer gerne von allem ablenken lässt, um ja keine wichtigen Entscheidungen zu treffen oder Dinge zu machen, die zu machen wären – auch im Hinblick auf eine Verbesserung der Welt?
Österle:
 Es geht eher darum, dass man dazu tendiert, Dinge ständig zu überdenken und sich zu keiner Entscheidung durchringen kann. Das Überdenken verhindert, dass man zum Handeln kommt und die Ablenkungen drehen sich hier eher darum, dass man damit zu kämpfen hat, keinen Moment fassen und genießen zu können. Ein gutes Beispiel ist etwa, wenn man im Urlaub ständig mit dem Handy herumrennt und alles fotografiert, aber überhaupt nicht fasst und verinnerlicht, was man gerade sieht und erlebt.

Und? Legt ihr das Handy oft genug weg?
Aufreiter:
 Ich probiere das gar nicht erst. Da bin ich längst verloren. (lacht)
Österle: Von meinem Selbstverständnis her bin ich nicht der große Handy-Typ, aber wenn ich mich bei der Nase nehme, merke ich schon, dass ich es ziemlich oft in der Hand habe.

Der Song „Happy Ending“ lässt zumindest vermuten, dass es am Ende des Albums einen hoffnungsfrohen Ausblick in eine hoffentlich bessere Zukunft gibt …
Österle:
 Irgendwie schon. Wir wollten das Album mit einem betont glücklichen Song beenden und der Titel hat das vorgegeben. Es ist aber nicht so, dass alles gut wird und diese Botschaft wollen wir auch nicht vermitteln.

Haben sich durch das Arbeiten und Schreiben an dem Album bei euch selbst diverse Blockaden gelöst? 
Aufreiter:
 Musik ist eine gute Möglichkeit, gewisse Dinge größer zu thematisieren. Das ist ein schöner Prozess, der auch intern einiges weiterbringt. Wenn es schon einen Song gibt, reden wir über ein Thema nicht mehr so viel.
Österle: Es ist eine andere Form der Beschäftigung, die uns als Individuen und als Band guttut. Es ist ein Unterschied, ob man sich vom medial transportierten Gewirr einnehmen lässt, oder ob man sich bemüht, selbst eine Position zu finden und im Proberaum einen Song darüber schreibt. Ich schätze sehr, dass wir ganz offen mit allem umgehen und uns dabei mit unterschiedlichen Ansichten vernetzen.

Tour durch Österreich
Mit dem neuen Album „This Is What The World Needs“ sind Hearts Hearts quer durch Österreich auf Tour. Am 19. April spielen sie in der ARGEKultur Salzburg, am 20. April in der Bäckerei Innsbruck, am 25. Mai beim Dynamo Festival im Spielboden in Dornbirn, am 25. Oktober in den Klagenfurter Kammerlichtspielen, am 26. Oktober im Zuge von „125 Jahre Orpheum“ im Grazer Orpheum und am 7. November in der Arena Wien. Unter www.heartshearts.net finden Sie alle Termine, die Karten und weitere Informationen zu den Konzerten.

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