Nach der Rekordbeute bei einer Wiener Witwe wurde ein türkisches Brüderpaar gefasst. Gegen die falschen Polizisten ermittelt die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA).
Da der Schaden mehr als fünf Millionen Euro übersteigt, liegt der mittlerweile auf Hunderte Seiten angewachsene Akt bei der durch Ermittlungen gegen Ex-Politiker wie Altkanzler Sebastian Kurz omnipräsenten WKStA.
Denn hinter den falschen Polizisten steckt eine Mafia-Bande von mehr als 30 Verdächtigen. Die Betrüger sind straff organisiert und operieren von der Türkei aus. Von dortigen Callcentern werden in Österreich, aber auch europaweit, Pensionisten mit Schockanrufen in die Falle gelockt. Zuvor werden die potenziellen Opfer teils ausspioniert, das Geld bzw. Wertgegenstände kassieren dann „Abholer“ ein.
Bosse leben im Luxus
Die eigentlichen Bosse bleiben dadurch im Hintergrund und leben im Luxus. Der Pate dieser Gruppierung soll mittlerweile gar 500 Millionen Euro schwer sein! Das Geschäft floriert.
Auch im Fall der Wiener Akademiker-Witwe, die gleich 1,5 Millionen Euro in bar übergab, gingen mit einem türkischen Brüderpaar nur zwei kleine Fische ins Netz. Einer der noch in Haft befindlichen Verdächtigen (Anwalt Manfred Arbacher-Stöger) soll von der abgeholten Teilsumme über 600.000 Euro nur 20.000 Euro als Lohn einbehalten haben dürfen. Sein Bruder, vertreten durch Top-Jurist Rudolf Mayer, ist mittlerweile wieder auf freiem Fuß.
Mein Mandant ist innerhalb dieser Gruppe nur ein kleiner Abholer gewesen, der bisher noch nie etwas Schlimmes gemacht hat.
Anwalt Rudolf Mayer
Die Ermittlungen gegen die falschen Polizisten laufen indes weiter auf Hochtouren.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.