Extremfall aus Wien

Betrügerische Schockanrufe kommen aus Callcentern

Wien
13.04.2024 15:47

Nach der Rekordbeute bei einer Wiener Witwe wurde ein türkisches Brüderpaar gefasst. Gegen die falschen Polizisten ermittelt die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA).

Da der Schaden mehr als fünf Millionen Euro übersteigt, liegt der mittlerweile auf Hunderte Seiten angewachsene Akt bei der durch Ermittlungen gegen Ex-Politiker wie Altkanzler Sebastian Kurz omnipräsenten WKStA.

Die betrügerischen Anrufe kommen aus türkischen Callcentern.
Die betrügerischen Anrufe kommen aus türkischen Callcentern.(Bild: stock.adobe, Krone KREATIV)

Denn hinter den falschen Polizisten steckt eine Mafia-Bande von mehr als 30 Verdächtigen. Die Betrüger sind straff organisiert und operieren von der Türkei aus. Von dortigen Callcentern werden in Österreich, aber auch europaweit, Pensionisten mit Schockanrufen in die Falle gelockt. Zuvor werden die potenziellen Opfer teils ausspioniert, das Geld bzw. Wertgegenstände kassieren dann „Abholer“ ein.

Bosse leben im Luxus
Die eigentlichen Bosse bleiben dadurch im Hintergrund und leben im Luxus. Der Pate dieser Gruppierung soll mittlerweile gar 500 Millionen Euro schwer sein! Das Geschäft floriert.

Auch im Fall der Wiener Akademiker-Witwe, die gleich 1,5 Millionen Euro in bar übergab, gingen mit einem türkischen Brüderpaar nur zwei kleine Fische ins Netz. Einer der noch in Haft befindlichen Verdächtigen (Anwalt Manfred Arbacher-Stöger) soll von der abgeholten Teilsumme über 600.000 Euro nur 20.000 Euro als Lohn einbehalten haben dürfen. Sein Bruder, vertreten durch Top-Jurist Rudolf Mayer, ist mittlerweile wieder auf freiem Fuß.

Zitat Icon

Mein Mandant ist innerhalb dieser Gruppe nur ein kleiner Abholer gewesen, der bisher noch nie etwas Schlimmes gemacht hat.

Anwalt Rudolf Mayer

Die Ermittlungen gegen die falschen Polizisten laufen indes weiter auf Hochtouren.

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