Jugendbande verurteilt

Einbrecher (16): „Wollte Schulden zurückzahlen“

Salzburg
08.04.2024 17:19

In weißen Hemden sitzen die sechs Jugendlichen im Schwurgerichtssaal. Unschuldig ist keiner: Serienweise Einbrüche werden ihnen angelastet. Den Großteil der Vorwürfe räumen sie ein, schweigen aber zu Details.

Alle sechs angeklagten Jugendlichen zwischen 15 und 17 tragen auffälligerweise weiß. Doch nur zwei haben strafrechtlich auch eine weiße Weste, wie die Vorstrafenregister zeigen: Vier der sechs sind schon einmal verurteilt worden. Gelernt haben sie offensichtlich nichts, wie die massiven Vorwürfe zeigen.

Selbst für die Staatsanwältin waren es beim Prozess am Montag zu viele Delikte, um sie im Detail vorzutragen: „Das würde den Rahmen sprengen.“ Die Kurzform: 74 Straftaten, darunter 54 Einbruchsdiebstähle, soll die Gruppe im Vorjahr in unterschiedlicher Besatzung begangen haben. Allein in 14 Schwimmbäder brachen die Jung-Kriminellen demnach ein. Aber auch Trafiken, Restaurants und ein Modeshop wurden Tatorte. Allein die Beute – ohne Sachschaden – machte rund 40.000 Euro aus. Und großteils räumten die Jugendlichen über ihre Verteidiger die Vorwürfe auch ein.

Warum, fragte die Richterin den Haupttäter, der bei den meisten Straftaten dabei war: „Ich wollte Schulden zurückzahlen.“ 70.000 Euro sei er nämlich in der Kreide – es geht um Zahlungen aus einer von ihm verursachten schweren Körperverletzung. Zu näheren Details schwieg er, wie seinen Komplizen oder einer Chatgruppe zur Organisation der Einbrüche. Er wollte sich sogar selbst nicht erkennen, als die Richterin das Überwachungsvideo eines Freibad-Einbruches abspielte. „Ich kann mich nicht erinnern und will nichts sagen“, so seine Aussage. Opfer-Anwalt Stefan Launsky fragte, ob er mit der Beute einen Teil der Schulden begleichen konnte: „Nein, das Geld habe ich verloren.“ Wie, fragte die Richterin näher nach: „Ich habe es versteckt.“ Wo, wollte er nicht sagen. Jetzt sei es aber offenbar weg.

Drei der sechs Burschen sollen in das Gefängnis
Für ihn gab es zum Abschluss des Prozesses die strengste Strafe: 20 Monate unbedingte Haft. Der Rest der Jugendbande fasste Strafen zwischen sechs Monaten bedingter Haft und 15 Monaten teilbedingter Haft aus – drei Burschen sollen demnach noch ein paar Monate in Haft. Der Großteil der Urteile sind nicht rechtskräftig.

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