Tourismus und Seilbahner sind vergangenen Winter mit einem blauen Auge davongekommen. Bis Februar waren die Nächtigungszahlen äußerst zufriedenstellend, aber der Schneemangel forderte heraus – Experten sind sich einig: „Man wird sich an weiße Bänder ins Tal gewöhnen.“
Die Bilanz des Salzburger Skiwinters 2023/24 fällt trotz der widrigen Umstände in der viel zu milden Saison zufrieden aus: Von November bis Februar gab es 11,6 Millionen Nächtigungen. Das ist sogar im Vergleich zur Vor-Corona-Saison 2018/19 ein Plus von 2,7 Prozent.
Doch dann kam der große Einschnitt. Der Winter verabschiedete sich viel zu früh - es regnete bis in hohe Lagen in Strömen. „Die Saison war zweigeteilt - zwei Monate Winter und zwei Monate Vorfrühling“, so Salzburgs oberster Seilbahner Erich Egger. Die Präpariermannschaften mussten dafür sorgen, dass Pisten nicht wegschwimmen.
Zukunftsprognose trotz allem optimistisch
Einige Skigebiete in niedrigen Lagen mussten früher schließen. In der Höhe seien die Bedingungen aber hervorragend geblieben, wie betont wird. Bei der Stimmung der Urlauber habe es keinen Einbruch gegeben, so Egger. Größte Gruppe blieben auch heuer die Deutschen und die Österreicher. Ökologische Alternativen bei der Anreise werden wichtiger. Der Flughafen fertigt aber nach wie vor einen Ansturm aus größerer Entfernung – allen voran England - ab.
Durch die Baustelle auf der A10 gab es Verschiebungen bei den Tagesgästen. Es war insgesamt aber weniger problematisch als befürchtet.
Erich Egger, Schmittenhöhe-Vorstand und Seilbahnen-Obmann
Doch wie optimistisch kann der Blick in die Zukunft nach diesem Winter noch sein? „Wir haben das Thema Schneearmut im Fokus“, so der Seilbahner. Ausreißer habe es aber auch früher gegeben. Egger „1989/90 hatten wir auf der Schmittenhöhe den wärmsten Winter der Geschichte.“
Weiter Preiserhöhungen bei Tickets
Touristiker wollen künftig Anpassungen bei angebotenen Packages machen. Mögliche Alternative: Im Tal Rad fahren, in der Höhe die winterliche Bergwelt genießen. „Man wird sich an weiße Bänder ins Tal gewöhnen müssen“, so der Tenor.
Preiserhöhungen bei den Skipässen sollen künftig nicht mehr so schmerzhaft sein: „Wir rechnen mit moderaten Anpassungen“, so Egger. Skifahren soll nicht zu elitär werden, heißt es. Bei den Superskicards gab es trotz der Preise sogar ein Plus.
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