„Krone“-Protokoll

Neuer Münchner „Tatort“: Warum uns Mord fasziniert

Unterhaltung
07.04.2024 15:00

Im neuen Münchner „Tatort: Schau mich an“ werden grausame Taten im Internet übertragen. Der Krimi stellt unbequeme Fragen über die Anziehungskraft von Killern ... In unserem beliebten „Krone“-„Tatort“-Protokoll erfahren Sie, ob es sich lohnt, heute Abend einzuschalten.

In einem Abwasserkanal unter dem Münchner Hauptbahnhof finden Arbeiter einen weiblichen Torso. Bei ihren Ermittlungen stoßen Ivo Batic, Franz Leitmayr und Kalli Hammermann im Internet auf verstörende Gewaltvideos. Die Fälle scheinen miteinander in Verbindung zu stehen, und schnell wird klar, dass es möglicherweise bald schon einen weiteren Mord geben könnte. Bei ihrer Suche nach dem Täter treffen die Kommissare auf eine erschreckende Welt von online zur Schau gestellten Taten.

Kalli recherchiert im Netz.
Kalli recherchiert im Netz.(Bild: BR/Bavaria Fiction GmbH/Linda Gschwentner)
Auch aus Wien kommt in dieser Folge Hilfe von Moritz Eisner.
Auch aus Wien kommt in dieser Folge Hilfe von Moritz Eisner.(Bild: BR/Bavaria Fiction GmbH/Linda Gschwentner)

Drehbuchautor und Regisseur Christoph Stark hat sich für „Schau mich an“ mit unserer Faszination für Mörder beschäftigt: „Als Autor wollte ich mit dem Krimi vor allem Fragen stellen: Was fasziniert uns an diesen Menschen? Wieso lassen wir ihnen so eine Aufmerksamkeit zukommen? Und warum wird nichts dagegen unternommen, dass das Internet das Bedürfnis nach Anerkennung pervertiert, und warum werden unsere Kinder nicht vor offen zur Schau gestellten Grausamkeiten geschützt?“ Als Regisseur musste er aber auch einen spannenden Krimi abliefern: „Ich trug diese Fragen im Gepäck, wollte aber kein moralisches Lehrstück drehen, sondern einen ,unterhaltsamen‘ ,Tatort‘. Damit bin ich ein Teil dieser Maschinerie. Diesen Widerspruch gilt es auszuhalten.“

Der neue Fall der Münchner „Kommissare mit Ablaufdatum“ – Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl gehen kommendes Jahr in „Tatort“-Rente – ist solide Krimiunterhaltung. Das Thema ist sehr aktuell und kann sicher bewegen, das Beste an diesem Krimiabend ist aber die recht unerwartete Auflösung – und die Annäherung der beiden „Altkommissare“ an ihren jungen, oft unterschätzten Kollegen Kalli Hammermann.

Wird hier schon der Grundstein gelegt für einen künftigen Hauptkommissar Hammermann? Ferdinand Hofer kann als Kalli mit seiner schauspielerischen Leistung jedenfalls in diesem „Tatort“ voll überzeugen.

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