Nur noch 55 Tiere

WWF warnt: Maui-Delfine stehen kurz vor der Ausrottung

Wissenschaft
27.08.2012 12:19
Die kleinsten und seltensten Delfine der Welt, die Maui-Delfine, stehen kurz vor ihrer Ausrottung. Nur noch 55 Tiere leben in den Küstengewässern der Südinsel Neuseelands. Schuld daran sind vor allem die Fischerei und der Eisenerzabbau entlang der Küste, wo die Säugetiere sowohl ihre Nahrungsgründe als auch ihren Lebensraum haben.

Meeresbiologen sind sich sicher, dass die Art noch gerettet werden kann, wenn entsprechende Schritte gesetzt werden. Bislang waren die Maßnahmen der neuseeländischen Regierung allerdings nicht ausreichend, um die seltenen Tiere vor der Ausrottung zu bewahren. Deshalb startet der WWF nun eine weltweite Aktion, damit die Regierung des Inselstaates gefährliche Fischerei-Methoden und Bergbauaktivitäten im Verbreitungsgebiet der Maui-Delfine verbietet und Schutzzonen einrichtet.

Population auf 55 Tiere geschrumpft
Die Maui-Delfine, eine Unterart der Hektor-Delfine, haben eine abgerundete Rückenflosse, rundliche Körper und schwarze Markierungen. In den 1970er-Jahren gab es noch etwa 1.500 Maui-Delfine. Heute ist die Zahl der Tiere auf nur noch 55 Exemplare geschrumpft. Die Weltnaturschutzunion IUCN und der WWF bezeichnet die Art deshalb als vom Aussterben bedroht.

"Wenn die neuseeländische Regierung nicht sofort handelt, verliert die Welt wieder eine wertvolle Säugetierart", warnt WWF-Meeresexperte Axel Hein und ruft auch in Österreich dazu auf, die Petition an den neuseeländischen Premierminister John Key zu unterschreiben.

Tiere ersticken in Fischernetzen
Eine Ursache für den Rückgang sind die feinmaschigen Kiemennetze, die die Fischer seit den 70er-Jahren benutzen. Die Delfine können diese Netze nicht erkennen, verwickeln sich in den Maschen und ertrinken dann jämmerlich. Obwohl die neuseeländische Regierung seit 2008 Maßnahmen setzte, um die Delfinart zu retten, ist das Netzfischen noch nicht überall verboten und die Tiere sterben weiterhin. Der Abbau von Eisenerz und die Suche nach Erdöl und Erdgas wiederum stören das Echolot der Delfine, die nicht mehr miteinander kommunizieren und ihre Beute nicht mehr finden können.

Der WWF fordert daher das totale Verbot der Kiemennetze in den Delfin-Gewässern und die Einführung von nachhaltigen Fischereimethoden. Auch der Bergbau soll in diesen Meeresgebieten verboten und ein geschützter Meereskorridor für die Tiere eingerichtet werden.

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