Kontrollen verstärkt

Aktion scharf gegen heimische Cannabis-Touristen

Österreich
01.04.2024 21:16

Mit 1. April – kein Scherz – hat die deutsche Regierung den Konsum von Marihuana legalisiert. Österreichs Polizei setzt auf Kontrollen.

„Hier riecht es komisch, das ist, weil – wir kiffen. Und manchmal kommt die Polizei – wir kiffen.“ Mit diesen mäßig anspruchsvollen Textzeilen stürmte die deutsche TV-Ulknudel Stefan Raab schon im Jahr 2001 die Hitparaden. In Österreich kletterte die recht nervige Nummer „Wir kiffen“ immerhin auf Platz 4.

Weitgehende Legalisierung in Deutschland
Der Unterschied zu damals: In Deutschland wird die Polizei deswegen nicht mehr kommen. Denn seit 1. April haben unsere Nachbarn Cannabis-Produkte – mit Einschränkungen – legalisiert. Konkret fiel Cannabis aus dem Betäubungsmittelgesetz, wurde von der Liste der verbotenen Substanzen gestrichen. Besitz, Konsum und Anbau der Droge (für den Eigenbedarf) sind für Personen ab 18 Jahren erlaubt. Untersagt ist der Konsum in Gegenwart von Kindern und Jugendlichen, tagsüber in Fußgängerzonen, auf Spiel- und Sportplätzen sowie in Sichtweite von Schulen und Kindergärten.

Das „Gras“ des Nachbarn erscheint immer grüner
Österreicher, die auch gerne den einen oder anderen Joint rauchen, schauen jetzt neidisch über die nördliche Grenze. Auch hierzulande wurde bereits über eine mögliche Legalisierung von Cannabis diskutiert, aktuell findet sich dafür aber keine politische Mehrheit. Gerade für junge Menschen würde die „Einstiegsdroge“ körperliche und psychische Gefahren bergen, wie zahlreiche Studien belegen.

Schwerpunktaktionen an deutschen Grenzen
Vielmehr bereitet sich die Polizei nunmehr auf einen illegalen Import von Cannabis-Produkten aus Deutschland vor. Besonders in den grenznahen Regionen haben die Landespolizeidirektionen Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg Schwerpunktaktionen angekündigt.

Die Polizei wird verstärkt Kontrollen, insbesondere im grenznahen Bereich, durchführen und ...
Die Polizei wird verstärkt Kontrollen, insbesondere im grenznahen Bereich, durchführen und Suchtmittel, aber auch Drogenlenker konsequent aus dem Verkehr ziehen, sagt Innenminister Gerhard Karner (ÖVP).(Bild: APA/HELMUT FOHRINGER)

Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf Drogenlenkern: In Deutschland legal kiffen und dann rasch wieder nach Hause, das soll es also nicht spielen. Die Bürgermeister einiger Grenzstädte hoffen – um der Causa auch etwas Positives abzugewinnen – auf ein Zurückdrängen des Schwarzmarktes.

30 Gramm Marihuana im Handschuhfach: Erste Anhaltung in Tirol
Im Tiroler Scharnitz wurde am Osterwochenende ein österreichischer Autolenker, aus Deutschland kommend, mit knapp 30 Gramm Marihuana im Handschuhfach aufgehalten – er wird nicht der letzte gewesen sein.

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