Europarat vor Ort
Türken wählen am Sonntag ihre Bürgermeister
In der Türkei werden am Sonntag in 81 Provinzen Kommunalwahlen durchgeführt. Ungefähr 61 Millionen Menschen können unter anderem Bürgermeisterinnen und Bürgermeister wählen. Im Fokus steht die Metropole Istanbul.
Erdogans islamisch-konservative AKP hatte die größte Stadt des Landes für fünf Jahren an die Opposition verloren und will sie nun zurückgewinnen. So gesehen ist die Wahl auch ein Stimmungstest für Präsident Recep Tayyip Erdogan, der vor etwa zehn Monaten wiedergewählt worden war. Umfragen deuten auf ein knappes Rennen zwischen dem Kandidaten der AKP, Murat Kurum (47), und Ekrem Imamoglu (53) von der größten Oppositionspartei CHP hin.
Künftiger Herausforderer Erdogans?
Gewinnt die AKP Istanbul zurück, wird Erdogan, der früher dort Bürgermeister war, weiter in seiner Macht gefestigt. Sollte Imamoglu aber erneut gewinnen, könnte er der Herausforderer des amtierenden Präsidenten bei der nächsten Präsidentschaftswahl werden.
In Istanbul leben etwa 16 Millionen Menschen, ungefähr ein Drittel der türkischen Wirtschaftsleistung wird dort erwirtschaftet. Themen im Wahlkampf waren unter anderem die massive Inflation von rund 67 Prozent und Infrastrukturprojekte. Als fair galt er jedoch nicht, da der Großteil der Medien in der Türkei unter direkter oder indirekter Kontrolle der Regierung steht.
Eine Delegation des Europarats und der Partei die Linke beobachtet die Wahlen vor Ort. Erste offizielle Ergebnisse soll es am späten Sonntagabend geben.












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