Gene tragen die verschlüsselte Information für alles in unserem Körper, zum Beispiel die Produktion eines Muskelproteins, in sich. Doch zunächst braucht es den Prozess der Genexpression, bei dem die in einem Gen enthaltene Information in der Zelle „übersetzt“ bzw. verwirklicht wird.
Genau hier setzt die Wissenschaft der Epigenetik an. Sie befasst sich mit der Frage, wie verschiedene biologische und umweltbedingte Signale diese Genexpression beeinflussen können. Hierbei wird nicht die DNA – also das eigentliche Erbmaterial – selbst verändert, sondern durch Veränderungen ein Gen sozusagen an- oder abgeschaltet.
Das bedeutet, dass verschiedene Umweltfaktoren beeinflussen können, welche Gene exprimiert werden – also z.B. in ein Protein übersetzt werden – und welche nicht. Der neue Trend Epi-Food steht dabei für Lebensmittel, die unsere Epigenetik beeinflussen, also diese Expression von Genen regulieren können.
Grüntee, Trauben und Blaubeeren gegen Krebs
So werden bestimmte Lebensmittel aufgrund ihrer epigenetischen Wirkung mit einem geringeren Risiko für die Entstehung von Krebs in Verbindung gebracht. Als Beispiel dafür können die im Grüntee enthaltenen Catechine – eine Gruppe an sekundären Pflanzenstoffen -genannt werden. Ihr Verzehr verringert nachweislich das Risiko für bestimmte Krebsarten wie Brust-, Eierstock-, Prostata- und Bauchspeicheldrüsenkrebs. Auch das in roten Trauben und Blaubeeren reichlich enthaltene Resveratrol hat eine epigenetische Wirkung und kann so das Wachstum von Tumorzellen reduzieren.
Wir sind unseren Genen also nicht ausgeliefert. Durch eine gesunde, pflanzenbasierte Ernährung kann die Wahrscheinlichkeit von Krankheiten, die genetisch in uns schlummern, positiv beeinflusst werden.
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