Forscher Hans Frey spricht sich in einem Gutachten gegen den geplanten Abschuss von Wasservögeln in Garsten aus: Durch Kot beeinträchtige Pflanzen erholen sich im Frühjahr – offenbar auch dank der tierischen Düngung – rasch wieder. Er regt an, zur Vergrämung der Schwäne gelindere Mittel, wie den Einsatz von Hunden, anzuwenden.
Die Aufregung um die von der BH Steyr-Land angeordnete Tötung von Höckerschwänen am linken Ennsufer in Garsten ist weiterhin groß. Wie berichtet, müssen dort bis 31. Mai mindestens fünf Jungschwäne erschossen werden.
Verärgerte Bauern
Landwirte hatten die Maßnahme eingefordert, weil die Zahl der Wasservögel offenbar stark zunahm, diese ihre Wiesen niedergetrampelt und verkotet haben sollen, sodass die betroffenen Graspflanzen nicht mehr an Rinder verfüttert werden konnten.
Der Wiener Tierschutzverein legte gegen den Behörden-Bescheid aber Beschwerde ein. Eine Entscheidung des Landesverwaltungsgerichts als nächsthöhere Instanz steht dazu noch aus.
Vegetation erholt sich schnell
Unterstützung erhalten die Abschuss-Gegner nun durch ein Gutachten des Tierarztes und Vogelexperten Hans Frey, der in Haringsee (NÖ) eine Eulen- und Greifvogelstation betreibt. „Höckerschwäne nützen als Pflanzenfresser Wiesen und Rapsfelder in der Nähe von Gewässern als Wintereinstände. Sie bilden dabei größere Gruppen. Diese Flächen sind aber nur geeignet, solange die Vegetation relativ nieder bleibt.“
Im Frühjahr würden sich die Gruppen auflösen, weil die erwachsenen Tiere ihre Brutgebiete aufsuchen und die anderen sich großflächig verteilen. Frey: „Die Vegetation erholt sich im Frühjahr außerordentlich schnell - auch begünstigt durch den angesammelten Vogelkot.“
Hunde statt Flinten
Der erhoffte Vergrämungseffekt durch Tötungen ist laut Frey außerdem nicht nachhaltig. „Das haben die Erfahrungen in der Vergangenheit gezeigt.“ Wesentlich nachhaltiger könnte der wiederholte Einsatz beispielsweise von geeigneten Hunden (Jagdgebrauchshunde) sein. Seiner Meinung nach könnten störende Schwäne aber sehr wohl auch mittels Kanonennetzen eingefangen und umgesiedelt werden.
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