Bezugspersonen prägen

Mitgefühl entsteht im zweiten Lebensjahr

Wissenschaft
26.03.2024 15:46

Kinder zeigen bereits mit 18 Monaten Mitgefühl für andere Menschen. Das ist durch ihre Mimik oder Äußerungen erkennbar, wie eine Studie der Ludwig-Maximilians-Universität München jetzt ergab. Wie empathisch das Kind reagiert, hängt von seinen Bezugspersonen ab.

Je feinfühliger die Mütter in der Studie auf die Bedürfnisse ihrer Kinder eingingen, desto besser waren diese im zweiten Lebensjahr in der Lage, mit Fremden Mitgefühl zu zeigen. Um Mitgefühl zu erfahren, muss ein Kind dem Forschungsteam nach zwischen seinem Selbst und einem anderen Menschen unterscheiden können. Diese Fähigkeit entsteht erst im Laufe des zweiten Lebensjahres und ist zum Beispiel daran erkennbar, dass sich Kinder im Spiegel erkennen.

Emotionen regulieren
„Schon früh lassen sich Kleinkinder von den Gefühlen, etwa der Angst oder Trauer, anderer anstecken (...). Bei Mitgefühl geht es darum, die Emotion auch regulieren zu können und nicht davon überwältigt zu werden“, sagt Markus Paulus, Inhaber des Lehrstuhls für Entwicklungspsychologie an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München. Das Gefühl helfe, „auf die Notlage anderer zu reagieren und adäquat damit umzugehen. Es ist eine Motivation, für andere zu handeln, sich für andere einzusetzen“, ergänzt Co-Autorin Tamara Becher in einer Aussendung.

127-Mutter-Kind-Paare beobachtet
Für die Studie beobachtete das Team 127 Mutter-Kind-Paare über einen Zeitraum von eineinhalb Jahren bei Verhaltensexperimenten. Zu vier unterschiedlichen Zeitpunkten wurden in spielerischen Situationen Zeichen des Mitgefühls der Kinder erfasst. Diese beobachteten beispielsweise, wie sich eine andere Person leicht anstieß und Schmerzen empfand. Die Reaktion der Kleinen wurde mit ihrem Verhalten verglichen, wenn sie sahen, dass eine andere Person lachte. Das erste Mal waren die beobachteten Kinder ein halbes Jahr alt, bei dem letzten Experiment eineinhalb Jahre.

Zitat Icon

Ein Kind könnte nicht überleben ohne feinfühlige Bezugspersonen, die mitfühlend handeln. 

Studienautor Markus Paulus

„Ein Kind könnte nicht überleben ohne feinfühlige Bezugspersonen, die mitfühlend handeln. Die Kinder lernen von ihnen, mit negativen Emotionen umzugehen. Dadurch sind sie in der Lage, das später selbst auch anzuwenden“, sagt Paulus.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele