Eine neue Generation von Teleskopen auf der Erde und in der Umlaufbahn lieferte Astrophysikern so viele Daten, dass sie nun erstmals mit Hilfe von Hochleistungsrechnern simulieren können, wie sich nach dem Urknall die ersten Sterne und Galaxien bildeten.
Um die Entstehung von Galaxien nachzuvollziehen,ließen Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut fürAstrophysik in Garching 64 vernetzte Computer fast drei Monatelang rechnen. In dem Simulationsversuch verwendeten sie erstmalsein Modell, das auch Faktoren wie galaktische Winde und die Sternenentstehungberücksichtigt. Ihre Ergebnisse decken sich mit denen internationalerWissenschaftler: Die Forscher nehmen an, dass der Ursprung derGalaxien auf der Existenz der Dunklen Materie beruht, die unsichtbarund nur an ihren Gravitationskräften zu erkennen ist.
Erster Stern vor 14 MIlliarden Jahren Diese Materie übte vor Milliarden von Jahrengenug Kraft aus, um riesige Gaswolken anzusammeln. Als die Gaseabkühlten, verdichtete sich das Zentrum jeder Wolke zu einemKlumpen. Der Prozess dauerte mehrere Millionen Jahre, dann flammtevor 14 Milliarden Jahren unter dem enormen Druck der erste Sternim Weltall auf.
Explosionen schufen Galaxien Die erste Sternengeneration hatte nur eine kurzeLebenszeit von wenigen Millionen Jahren. Als die Sterne explodierten,bildete ihre Materie gleichsam die Saat für spätereGalaxien. Wissenschaftler in aller Welt hoffen nun, mit Hilfeeines extrem lichtempfindlichen Teleskops das Licht dieser erstenSterne entdecken zu können. Sie setzen ihre Hoffnungen aufdas "James Webb Space Telescope" der NASA, das voraussichtlich2010 in die Umlaufbahn geschossen werden soll.
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