Der Palmsonntag wurde in ganz Tirol mit viel Brauchtum gefeiert. Die „Krone“ war im Land unterwegs und hat Stimmungsbilder eingefangen. Der Palmsonntag markiert den Auftakt der Karwoche. Diese ist besonders reich an Traditionen und Ritualen.
Bei Aprilwetter mit Schneefall und Sonnenschein wurde der Palmsonntag gefeiert. Ein farbenprächtiger Auftakt für die Heilige Woche, wie die Karwoche auch genannt wird. Streng genommen reicht die Karwoche seit dem zweiten vatikanischen Konzil eigentlich von Palmsonntag bis zur Vesper des Gründonnerstags. Danach spricht man vom Triduum Sacrum, den „heiligen drei Tagen“.
In Imst wuchsen wieder die Palmlatten in den Himmel
Spektakulär wird in Imst der Palmsonntag begangen. 35 Meter und mehr haben auch heuer die Palmlatten der einzelnen Gruppen gemessen. Ein friedlicher Wettstreit, bei dem Teilnehmer und Zuschauer gleichermaßen mitfiebern. Nicht alle Palmlatten hielten der Belastung stand, doch das Schauspiel begeisterte alle.
Prozessionen mit und ohne Palmesel
Auch Palmprozessionen haben Tradition in Tirol. Eine ganz besondere ist jene in Thaur. Sie ist die letzte erhaltene Palmprozession ihrer Art in Tirol. Die aus privatem Besitz mitgeführte lebensgroße Christusfigur sitzt auf einem Esel und wird mit einem Leiterwagen von Ministranten - unter Begleitung vieler betender Gläubigen - von der Pfarrkirche zur Romediuskirche gezogen. Danach geht es nach Rum und wieder zurück nach Thaur.
Die Palmprozession in Thaur fand bei Sonnenschein statt. In anderen Orten Tirols wurden die Feierlichkeiten bei Schneefall begangen. So wie in der Wildschönau, wo trotz Niederschlag viele Gläubige an der Palmprozession teilnahmen.
Rund 2000 Tiroler Glocken fliegen nach Rom
Ostern ist nicht nur das höchste Fest in der christlichen Kirche, sondern auch eine jener Feierlichkeiten, zu denen die Gotteshäuser gut besucht sind. Der nächste wichtige Termin ist der Gründonnerstag, an dem der Legende nach die Glocken nach Rom fliegen. Allein in der Diözese Innsbruck werden 1700 Kirchenglocken verstummen. Tirolweit sind es an die 2000.
Tirol ist reich an bedeutenden Glocken: Als älteste wird jene in der Filialkirche St. Helena im Pfarrgebiet Oberlienz in Osttirol angesehen. Sie soll aus der Zeit um 1300 stammen. Die älteste datierte Glocke Nordtirols hängt laut Diözese Innsbruck in der Pfarrkirche Lermoos und die größte noch erhaltene gotische Glocke Österreichs in der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Schwaz. Eine österreichweite Besonderheit befindet sich auch im Innsbrucker Dom. Dort ist das größte Glockenspiel des Landes installiert. Es umfasst 48 Glocken mit einem Umfang von vier Oktaven.
Viele Gelegenheiten, sich auf Ostern einzustimmen
Die Karwoche bietet in Tirol viele Gelegenheiten, sich auf das Osterfest einzustimmen. Fastenkrippen, Ostergräber und zahlreiche Bräuche rund um die Gottesdienste bereichern die Heilige Woche, die in der Osternacht mit der Auferstehung ihren Höhepunkt erfährt.
Übrigens: Die Osterzeit dauert in der katholischen Kirche weit länger, als die meisten wissen. Seit dem zweiten Jahrhundert erstreckt sich die Feier des Osterfestes über einen Zeitraum von nicht weniger als 50 Tagen und endet mit Pfingsten, dem Fest des Heiligen Geistes.
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