An der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Lausanne (EPFL) haben Schweizer Forscher eine Methode entwickelt, mit der landwirtschaftliche Abfälle in Bio-Plastik verwandelt werden können. Das damit hergestellte Kunststoff hat einen um bis zu 75 Prozent geringeren CO₂-Fußabdruck.
Ein EPFL-Team um Jeremy Luterbacher stellte die Methode zur Herstellung von sogenannten Polyamiden jetzt im Fachblatt „Nature Sustainability“ vor. Polyamide sind eine Klasse von Kunststoffen, zu der etwa Nylon gehört. Den Hauptrohstoff dafür liefert bis dato Erdöl.
Forscher: 97-prozentige Atom-Effizienz
Die Lausanner Forschenden nutzen als Hauptrohstoff die chemische Zucker-Struktur aus landwirtschaftlichen Abfällen wie Holz oder Maiskolben. Der Prozess erreicht laut der EPFL eine Atom-Effizienz von 97 Prozent, was bedeutet, dass fast das gesamte Ausgangsmaterial im Endprodukt verwendet wird.
Bei Nylon 66 handelt es sich um eine Art Polyamid (einen chemischen Stoff, der aus Makromolekülen besteht; Anm.). Nylon 66 besteht aus zwei Monomeren mit jeweils sechs Kohlenstoffatomen, Adipinsäure und Hexamethylendiamin, die ihm seinen Namen geben.
Kosten für Bio-Plastik nicht höher
Das so entstandene Plastik weise Eigenschaften auf, die mit denen seiner fossilen Gegenstücke konkurrieren können, schrieben die Forschenden in der Studie. Auch die Kosten für die Herstellung des neuen Bio-Plastiks schätzen die Forscher ähnlich hoch ein wie diejenigen für die Herstellung des heute weit verbreiteten Nylon 66.
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