Verliert er, dann ...
Trump irritiert bei Auftritt mit „Blutbad“-Sager
Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump ist bekannt für seine brachiale Rhetorik. Vor Anhängern in Ohio ließ er jedoch jede Zurückhaltung vermissen. Er drohte mit dem Ende der Demokratie in den USA und prophezeit ein „Blutbad“ für den Fall seiner Niederlage.
Als Trump in Ohio die Bühne betrat, machte er klar, in welche Richtung es gehen würde. Der Ex-Präsident salutierte den inhaftierten Gewalttätern des Kapitolsturms vom 6. Januar und bezeichnete sie als „Geiseln“. Dabei spielte sein Wahlkampfteam eine düstere Version der Nationalhymne ab.
Anschließend irritierte Trump mit radikalen Prognosen: „Wenn wir diese Wahl nicht gewinnen, glaube ich nicht, dass es in diesem Land noch eine Wahl geben wird“, sagte er am Samstag. Und: „Wenn ich nicht gewählt werde, wird es ein Blutbad für das ganze Land geben.“
Trump beschwört „Blutbad“
US-Analysten rechnen den „Blutbad“-Sager jedoch der Autoindustrie zu, über die Trump gerade sprach, als er sich vom Teleprompter löste. Der 77-Jährige sprach bei einer Kundgebung über angebliche Pläne Chinas, in Mexiko Autos zu bauen und diese dann in den USA zu verkaufen: „Sie werden diese Autos nicht verkaufen können, wenn ich gewählt werde.“ Dann sprach er über ein „Blutbad“ im Fall einer Niederlage. Er betonte: „Das wird das Mindestens sein, es wird ein Blutbad für das Land sein. Das wird das Mindeste sein. Aber sie werden diese Autos nicht verkaufen.“
Die „Blutbad“-Szene zum Nachschauen:
Trump empörte zudem mit inhumanen Aussagen in Sachen Migration. Er behauptete, ohne Beweise vorzulegen, dass jeden Tag unzählige Menschen aus dem Kongo die US-Grenzen passieren würden. Er sei sich nicht sicher, ob diese undokumentierten Einwanderer noch als Menschen bezeichnet werden dürften und fügte hinzu: „Das sind Tiere! Abgehärtete Kriminelle!“
Trump war gewohnt sprunghaft in seiner Ansprache. Dabei fiel auf, dass er immer wieder mit Wortfindungsstörungen zu kämpfen hatte. Er hatte beispielsweise Probleme damit, das Wort „bite“ korrekt auszusprechen. Auch an anderen Stellen hatte er Probleme, seine Rede richtig abzulesen. Seinem Widersacher Joe Biden warf er vor, der „schlechteste“ Präsident aller Zeiten und ein „unheimlicher Sonderling“ zu sein.
Biden-Sprecher reagierte prompt
Das Presseteam von US-Präsident Joe Biden reagierte umgehend. Sein Kampagnen-Sprecher, James Singer, verurteilte die Aussagen des „Verlierers“. Er warf Trump „Extremismus“, „Durst nach Rache“ und „Drohungen zur politischen Gewalt“ vor.
Knapp acht Monate vor der US-Präsidentschaftswahl liegen Amtsinhaber Joe Biden und sein Herausforderer Donald Trump in der Gunst der Wähler nahezu gleichauf. Trump konnte den Abstand zu Biden in Meinungsumfragen bei nicht-weißen Wählern verringern. Diese bildeten einen Kernbestandteil von Bidens Koalition, als er Trump im Jahr 2020 besiegte.
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