"Niemand hat uns was gesagt, dass unsere Baugründe auf einer ehemaligen Mülldeponie liegen", schüttelt Andreas Walser (Bild) den Kopf. Überall in seinem Haus sind teils zentimeterdicke Risse zu sehen, "die Jahr für Jahr größer werden". Das Wohnzimmerfenster muss er abstützen - als Vorsichtsmaßnahme, damit die Wand nicht einstürzt. "Meine Nachbarin hat jüngst einen Räumungsbescheid erhalten. Sie muss entweder aufwendige Sanierungsmaßnahmen durchführen oder binnen 30 Tagen ausziehen. Wegen Gefahr im Verzug!"
Bürgermeister "erbte" Causa von Vorgänger
Walser ist einer von drei Häuslbauern, die Anfang der 1990er-Jahre ihren Traum vom Reihenhaus in Rietz verwirklichten. Den Grund kauften sie damals billig von der Gemeinde, die ihn ihrerseits günstig von Landwirten erstanden hatte - "in gutem Glauben, die Deponie, von der natürlich jeder im Dorf wusste, sei saniert worden", so Bürgermeister Gerhard Krug. Doch Papiere darüber finden sich nirgends im Gemeindearchiv, so Krug, der die Sache von seinem Vorgänger "geerbt" hat. Die Gemeinde habe die Gründe auch nur gekauft und könne nun nicht für Schäden haftbar gemacht werden.
Das sehen die Häuslbauer anders. Seit fast vier Jahren wird prozessiert. "Beton in den Untergrund zu pumpen wäre die Lösung. Die kostet aber 600.000 Euro."
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