45 Menschen gestorben
Bericht gibt Netanyahu Mitschuld an Massenpanik
Eine Untersuchungskommission zu einer Massenpanik mit 45 Toten an einem jüdischen Wallfahrtsort im Norden Israels hat Regierungschef Benjamin Netanyahu eine Mitschuld zugewiesen. Der Politiker soll infrastruktuelle Schwächen bewusst ignoriert haben.
„Es gibt hinreichende Anhaltspunkte dafür, dass Netanyahu wusste, dass die Anlage am Grab jahrelang nicht angemessen unterhalten worden war und eine Gefahr bei Massenveranstaltungen darstellen könnte“, zitierten die „Times of Israel“ und „Haaretz“ am Mittwoch aus dem Abschlussbericht.
Menschen wurden erdrückt
Rund 100.000 streng religiöse männliche Gläubige hatten sich am 29. April 2021 aus Anlass des jüdischen Feiertags Lag Baomer am Grab des Rabbis Schimon Bar Yochai am Meron-Berg versammelt, als eine Menschenmenge auf einer abschüssigen Rampe ins Rutschen kam und Teilnehmer erdrückt wurden. Neben den vielen Toten gab es auch rund 150 Verletzte.
„Auch wenn wir vorsichtshalber annehmen, dass Netanyahu keine konkrete Kenntnis von der Anlage hatte, hätte er davon wissen müssen, nachdem sein Büro mehrmals darauf angesprochen worden war“, heißt es laut der Zeitung „Times of Israel“ in dem Bericht der staatlichen Kommission unter Leitung einer pensionierten Richterin.
Von Sanktionen gegen den Regierungschef habe die Kommission jedoch wegen der Stellung Netanyahus abgesehen. Eine Mitschuld an der Katastrophe wurde auch damaligen Ministern und der Polizei zugewiesen.










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