Frage des Bedarfs

Neuer Sonnenmarkt eröffnet mit Zwischentönen

Burgenland
06.03.2024 18:58

Das Land startet in Eisenstadt einen neuen Sozialmarkt - obwohl es dort bereits zwei bestehende Tafeln gibt. Das sorgt für Kritik.

Das Burgenland gibt im Sozialbereich Gas: Am Mittwoch wurde der landesweit sechste Sozialmarkt eröffnet. Der Sonnenmarkt ist in der Joseph-Joachim-Straße 11 in Eisenstadt angesiedelt und bietet Lebensmittel, Hygiene- und Haushaltsprodukte zu einem günstigeren Preis als im normalen Handel an. Einkaufen können hier alle Burgenländer, deren monatliches Nettoeinkommen bei maximal 1392 Euro für eine Einzelperson oder maximal 2088 Euro für einen Haushalt mit zwei Personen liegt.

Essen und Sozialarbeit
Zusätzlich gibt es am Standort ein Café, das Kaffee und Kuchen für kleines Geld bietet. Ab Juni soll es auch preiswerte Mittagsmenüs geben. Ein Erwachsenensozialarbeiter wird ebenso regelmäßig vor Ort sein. Im Markt ist außerdem ein Second-Hand-Bereich für Kleidung integriert.

Selbstbestimmt und mit Würde
„Die Sonnenmärkte ermöglichen es Menschen mit begrenztem Budget, ihre Einkäufe selbstbestimmt und in Würde zu erledigen. Sie bekämpfen mit ihrem Geschäftsmodell die Armut, sorgen für nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln und dafür, dass mit einem offenen und positiven Umgang jede Stigmatisierung vermieden wird“, erklärte Soziallandesrat Leonhard Schneemann bei Start. Das Ziel, in jedem Bezirk einen Sonnenmarkt zu schaffen, sei fast abgeschlossen.

Bereits dritter Sozialmarkt in Landeshauptstadt
Wenig Freude mit der Eröffnung hat hingegen Andrea Roschek, welche seit rund 15 Jahren die Pannonische Tafel betreibt. Sie glaubt nicht, dass es in Eisenstadt neben ihrer und der Tafel des Roten Kreuzes ein drittes Angebot braucht. Vor allem, da es nur eine bestimmte Menge an Lebensmitteln - vor allem Frischwaren - von den Supermärkten gebe. „Das Rote Kreuz und wir haben schon gekämpft, dass wir genug Lebensmittel erhalten und jetzt kommen die Sonnenmärkte dazu“, sagt sie.

Tafel gibt „Basics“ gratis aus
Aus ihrer Sicht wäre es sinnvoller, die bestehenden Tafeln zu stärken, anstatt um viel Geld einen eigenen Sozialmarkt zu betreiben. Zumal bei der Pannonischen Tafel - anders als beim Sonnenmarkt - „Basics“ wie Reis oder Teigwaren sowie Hygieneartikel gratis verteilt würden. Nur die „Luxus-Kistchen“ mit Käse und Wurst seien zu bezahlen. Auch die Grünen werfen Landesrat Schneemann vor, künstliche Konkurrenz zu schaffen.

„Keine Konkurrenz“
Das weist dessen Büro zurück: „Die Sonnenmärkte nehmen keine Waren weg. Es gibt lediglich Kooperationen mit Handelsunternehmen, sowie es auch die Pannonische Tafel handhabt.“ Die landeseigenen Märkte würden auch keine Konkurrenz darstellen, da sie durch Café und Sozialarbeit weit mehr als reine Sozialmärkte seien. Zudem würden die Sonnenmärkte Langzeitarbeitslosen die Möglichkeit bieten, durch Transitarbeitsplätze den Weg zurück in das Berufsleben zu finden. „Wir sind überzeugt, dass Arbeit eine tragende Säule für Selbstwertgefühl und Integration ist“, betont das Büro. 

Roschek will reagieren
Roschek überlegt jedenfalls als Reaktion in Oberwart, wo es bereits einen Sonnenmarkt gibt, eine eigene Lebensmittelausgabe zu starten - und die Grundnahrungsmittel dort gratis zu verteilen. 

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