Ablenkung im Straßenverkehr stellt die Hauptursache für 45 Prozent aller Verkehrsunfälle im Land dar - eine Präventionsmaßnahme wird deshalb gesetzt.
Telefonieren, Lesen oder Trinken während der Fahrt – diese Ablenkungen führten im Jahr 2022 zu 381 Unfällen im Burgenland, bei denen 442 Verkehrsteilnehmende verletzt und vier Personen getötet wurden. Zu den gefährdetsten Personengruppen zählen unter anderem Schüler von 15 bis 19 Jahren. Das Land sieht Handlungsbedarf: Verkehrslandesrat Heinrich Dorner, die Polizei und das KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) setzen sich für mehr Aufklärung ein, damit Ablenkungsunfälle erst gar nicht passieren.
Ausmaß der Ablenkung wird unterschätzt
„Um die Verkehrssicherheit zu steigern, haben wir bereits die landeseigene Radarüberwachung mit Beginn Herbst 2020 sowie andere Schwerverkehrskontrollen in landeseigenen Prüfhallen forciert. Zusätzlich braucht es mehr Präventionsarbeit“, so Dorner. Die Schwerpunktwoche startete am 26. Februar in Eisenstadt, wurde durchgeführt vom KFV und richtete sich an Jugendliche der 7. bis 9. Schulstufe. Dabei wurde ein Parcours mit ineinandergreifenden Stationen aufgebaut. Eine 270 Grad Safety Box kam erstmalig zum Einsatz. Diese Box stellt ein interaktives Tool dar, bei der die Schüler in Selbstversuchen testen können, dass Unachtsamkeit durch die Nutzung eines Smartphones schnell zu heiklen Situationen führen kann.
Welche Auswirkungen die kurze Handynutzung allerdings während einer Autofahrt hat, erklärt Mag. Christian Schimanofsky, Geschäftsführer des KFV: „Das Verfassen einer kurzen Textnachricht dauert in etwa fünf Sekunden. Bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h legen Lenkende somit pro Textnachricht 70 Meter im Blindflug zurück. Dieses Beispiel verdeutlicht, dass die vielfältigen Informationen und Anforderungen im Straßenverkehr unsere volle Aufmerksamkeit fordern. Multitasking im Straßenverkehr funktioniert nicht.“
300 Jugendliche werden über Unfallursache aufgeklärt
Das Interesse war groß: 300 Schüler hatten sich dafür angemeldet. „Eisenstadt ist ein wichtiger Schulstandort. Die Sicherheit der Schüler ist uns ein großes Anliegen. Mit der beinahe flächendeckenden Einführung von Tempo 30 in Eisenstadt konnten wir bereits eine Sofortmaßnahme zur Unfallreduktion setzen. Verkehrssicherheit ist allerdings eine permanente Aufgabe zu der auch Bewusstseinsbildung gehört. Daher waren wir gerne Partner der Schwerpunktwoche und haben hierfür das E_Cube zur Verfügung gestellt.“, so Bürgermeister Thomas Steiner.
250 Schwerpunktaktionen im ganzen Burgenland
Telefonieren am Steuer wird zwar durch die Exekutive geahndet, allerdings sollte es gar nicht erst so weit kommen. Der Leiter der Landesverkehrsabteilung, Oberst Andreas Stipsits, betont: "Allein im letzten Jahr haben wir 250 Schwerpunktaktionen im Burgenland durchgeführt. Dabei wird uns das Ausmaß von Ablenkungen im Straßenverkehr leider immer wieder bewusst.“
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