Skurrile Pistengaudi

Russen machen jetzt in Nordkorea Skiurlaub

Ausland
29.02.2024 17:13

Lange Zeit war Nordkorea für Touristen nicht zugänglich - seit Februar lässt die isolierte Diktatur aber wieder Urlauber ins Land. Die ersten Besucher, die von dieser Gelegenheit Gebrauch machten, waren etwa 100 Russen. Die Reisegruppe kam zum Skifahren in das ostasiatische Land - und berichtet nun, was man von so einem durchaus holprigen Ausflug erwarten darf.

Wenn man an Pulverschnee und Pistengaudi denkt, wird einem wohl kaum Nordkorea in den Sinn kommen. Doch Dutzende Russen entschieden sich im Februar, die exotische Feriendestination zu besuchen. Schließlich hab die Urlauber aufgrund der wegen des russischen Angriffskrieges verhängten Sanktionen auch nicht viele Möglichkeiten, ins Ausland zu verreisen.

Impressionen aus dem Skigebiet:

Flug mit der schlechtesten Airline der Welt
Schon zu Beginn erwartete die Urlauber ein kleines Abenteuer: Denn den Hobby-Wintersportlern wurde die nordkoreanische staatliche Fluggesellschaft Air Koryo zugemutet. Es ist eine Fluglinie der Superlative - sie wurde von der Verbraucherorganisation Skytrax als die schlechteste der Welt ausgezeichnet. Die Flugzeuge seien museumsreif und dürfen auf den meisten Flughäfen in der EU nicht einmal landen. 

„Wie eine Reise in die Vergangenheit“
Den Urlaub ließen sich die russischen Touristen einiges kosten: 750 Dollar sollen sie für drei Skitage und eine Sightseeing-Tour hingeblättert haben. In diesem Preis war ein eigener Aufpasser inkludiert, der die Urlauber im Auge behielt. Individualreisen sind nicht erlaubt - man kann nur in Reisegruppen das Land besuchen. „Es ist wie eine Reise in die Vergangenheit. In der Stadt gibt es absolut keine Werbung. Das Einzige, was zu sehen ist, sind Parteiparolen, Fahnen und so weiter“, zitiert der Sender CNN einen Reiseblogger.

Bilder der russischen Touristen nach ihrer Ankunft am Flughafen in der Hauptstadt Pjöngjang: 

Urlaub mit vielen Regeln
Die schönsten Sehenswürdigkeiten waren ebenfalls Teil des Programms. Dazu zählen die Bronzestatuen der verstorbenen Führer Kim Il Sung und Kim Jong Il, der Mansu-Hügel und der Mangyongdae-Schülerpalast. Die Urlauber mussten sich jedoch an strenge Regeln halten: „Wir wurden gebeten, weder das Militär noch Menschen in Uniform im Allgemeinen zu fotografieren. Auch die Baustellen sowie die im Bau befindlichen Gebäude waren tabu“, so einer der Reisenden. Auch im Umgang mit Porträts oder Skulpturen der nordkoreanischen Diktatoren wurden sie geschult. „Wenn Sie eine Zeitung oder Zeitschrift mit einem Bild des Anführers haben, dürfen Sie die Zeitung nicht so falten, dass das Porträt zerknittert.“

Zeitungen zählten zu den Lieblingssouvenirs aus Nordkorea. Es habe zwar nicht viel zu kaufen gegeben, aber in zwei Geschäften hätten die Urlauber Magnete, Puppen, Lego-Sets und andere kleine Geschenke ergattern können. 

Während der Corona-Pandemie war das ohnehin isolierte Land für den Tourismus komplett gesperrt. Erst kürzlich wurde diese Einschränkung aufgehoben. 

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