Bereits im November 2023 wandte sich das Transitforum Austria an die Landesregierung mit möglichen Lösungsansätzen - bis heute keine Antwort. Zumindest sollen nun verschiedene Lösungsmöglichkeiten geprüft werden.
Sowohl LH Anton Mattle als auch Verkehrs-LR René Zumtobel erhielten im Herbst des Vorjahres Post von Fritz Gurgiser. Man möge sich mit einem „Cobra-Dosiersystem“ besser auf Extremsituationen auf der Brennerautobahn vorbereiten: „Die letzten Wochen zeigen ein Bild, welches in dieser Deutlichkeit in der sehr langen Transitgeschichte nicht da war: Jeder Unfall auf der A12, A13 oder A22 führt de facto zum Stillstand mit kilometerlangen Staus und damit zu hohen volkswirtschaftlichen Kosten“, schrieb Gurgiser damals.
Digitalisierung würde es möglich machen
Zusätzlich seien immer stärkere Einflüsse durch Starkregen in Verbindung mit Muren, Hangrutschungen und Sturmschäden zu erwarten. Das alles erfordere „dringenden Handlungsbedarf“, appellierte Gurgiser in dem vierseitigen Brief und zeigte zugleich auch Lösungswege auf: „Wir verweisen neuerlich auf die intelligente Möglichkeit, die seit Jahrzehnten bestehenden Verkehrsberuhigungsanlagen an der A93, A12, A13 und A22 von Rosenheim bis Verona zusammenzuschalten, um bei allen Ereignissen unverzüglich reagieren zu können und die Sicherheit, Leichtigkeit und Flüssigkeit des Verkehrs dadurch aufrecht zu halten.“
Es geht um Strecke Rosenheim-Verona
Weiters sollten alle wichtigen Informationen zeitgleich auch den verschiedenen Anbietern von Navigationsgeräten zur Verfügung gestellt werden – egal ob in Lkw, Pkw, Bus etc., „um zu verhindern, dass im Pkw- oder Lkw-Navi ,freie Fahrt’ angezeigt wird, während auf den Überkopfwegweisern vor Staus, Behinderungen bis zu Sperren gewarnt wird.“ Passiert sei aber nichts von all dem, mehr noch: Gurgiser erhielt nicht einmal eine Antwort.
Ist das der propagierte ,neue Stil’ der Regierung? Das ist einer Demokratie unwürdig und zeigt mangelnden Anstand und Respekt.
Transitforum-Obmann Fritz Gurgiser
Maßnahmen werden geprüft
Doch der Druck auf die Politik steigt. Montagabend kam es zur Krisensitzung mit der Asfinag. „Bei der direkten und zielgerichteten Kommunikation mit Frächterverbänden und Transportunternehmen wurde Verbesserungsbedarf erkannt“, teilte LR Zumtobel mit. Geprüft werden sollen auch strengere Kontrollen der Winterausrüstung und ein Lkw-Fahrverbot für die zweite und dritte Spur an Steilstrecken.
20 Räum- und 10 Abschlepp-Lkw im Einsatz
150 Lkw, jeder rund 40 Tonnen schwer, sorgten am Freitag für eine Totalsperre der Brennerautobahn. Jeder von diesen musste einzeln abgeschleppt werden, berichtete Autobahnbetreiber Asfinag. Mit dem Hochfahren der Lkw-Dosierung zu Mittag bis hin zur Komplettsperre am Nachmittag seien umgehend Maßnahmen gesetzt worden, um einen Verkehrskollaps auf dem gesamten Tiroler Straßennetz zu verhindern, sagte Verkehrs-LR René Zumtobel (SPÖ).
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