Jahrestag in Kiew
Maidan-Protest vor 10 Jahren am blutigen Höhepunkt
Wolodymyr Selenskyj hat am Dienstag, den zehnten Jahrestag, des blutigen Höhepunktes der prowestlichen Maidan-Proteste in der ukrainischen Hauptstadt Kiew gedacht. Damals kamen Dutzende Menschen gewaltsam ums Leben.
„Es ist das Gedenken daran, dass vor zehn Jahren die Ukrainer ein für alle Mal beschlossen haben: Wir wollen und werden nur in einem europäischen Staat leben“, sagte der Staatschef in einer am Dienstag veröffentlichten Videobotschaft.
Der Kampf auf den Plätzen und Barrikaden damals werde heute an der Front fortgesetzt, stellte er die Proteste in eine Reihe mit dem von Russland vor knapp zwei Jahren begonnenen Krieg gegen die Ukraine. Gemeinsam mit seiner Frau Olena Selenska stellte er Windlichter an einem Gedenkkreuz neben einer Kapelle unweit des Unabhängigkeitsplatzes in Kiew auf.
Zehntausende Ukrainer gingen auf die Straßen
Die Maidan-Proteste bildeten den Beginn der in der Ukraine bis heute andauernden Konfrontation zwischen dem Westen und Russland. Im Winter 2013/2014 demonstrierten Zehntausende Ukrainer gegen den russlandfreundlichen Präsidenten Viktor Janukowitsch und für eine EU-Annäherung.
20. Februar als blutiger Höhepunkt der Proteste
Im Zentrum von Kiew existierte für gut drei Monate ein Dauerprotestlager auf dem Unabhängigkeitsplatz (Maidan Nesaleschnosti). Auf dem Höhepunkt der Proteste wurden allein am 20. Februar 2014 etwa vier Dutzend der Demonstranten auf der damaligen Institutsstraße und dem Maidan erschossen. Bei den Protesten wurden zudem auch 17 Polizisten erschossen und Dutzende durch Geschosse verletzt. Präsident Janukowitsch verließ erst Kiew und wenig später die Ukraine und ging ins Exil nach Russland.
Sturz von Janukowitsch als Vorwand für Krim-Annexion
Der Sturz von Janukowitsch diente Russland als Vorwand, um anschließend die Schwarzmeer-Halbinsel Krim zu annektieren. In der Ostukraine sagten sich von Moskau unterstützte Separatisten von Kiew los. Der jahrelang andauernde bewaffnete Konflikt in den Gebieten Luhansk und Donezk wurde wiederum vom Kreml als Rechtfertigung für die vor zwei Jahren begonnene Invasion der Ukraine benutzt.
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