Wegen Stalkings
Gründer einer Selbsthilfegruppe vor Gericht
Im deutschen Wuppertal steht der Gründer einer Selbsthilfegruppe für toxische Beziehungen vor Gericht - und zwar ausgerechnet deshalb, weil er seine ehemalige Lebensgefährtin gestalkt haben soll. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm schwere Nachstellung vor.
So soll der 52-Jährige der Frau beispielsweise haufenweise Textnachrichten und Mails geschickt haben. Zudem hat er laut der Anklage auch versucht, sie bei dem Kindergarten ihres gemeinsamen Sohnes und ihrem Arbeitgeber schlechtzumachen. Die ehemalige Lebensgefährtin berichtete am Mittwoch vor Gericht, dass er ihr eineinhalb Jahre lang das Leben zur Hölle gemacht hätte. Die beiden hätten sich 2018 über ein Internetportal kennengelernt. Nach der Geburt des Sohnes sei es dann zu Problemen in der Beziehung gekommen. Sie hätten sich getrennt. Daraufhin habe der Mann begonnen, ihr nachzustellen.
Diebstahl vorgeworfen
Ihr ehemaliger Lebensgefährte habe sie bei ihrem Arbeitgeber des Diebstahls verdächtigt, sagte die Frau. Durch das monatelange Stalking soll sie eine posttraumatische Belastungsstörung erlitten haben.
Der Mann wies wiederum alle Vorwürfe zurück. Die Beziehung zu ihr sei toxisch und fürchterlich gewesen. Sie habe ihn immer wieder kontaktiert und unter Druck gesetzt. „Wenn du nicht zu mir zurückkommst, dann wirst du deinen Sohn nicht mehr sehen“, habe sie ihm geschrieben. Er habe den „puren Horror“ erlebt.
Wenn du nicht zu mir zurückkommst, dann wirst du deinen Sohn nicht mehr sehen.
Das soll die ehemalige Partnerin dem Angeklagten geschrieben haben.
Seine ehemalige Lebensgefährtin sei verletzt gewesen, weil sie keine Macht mehr über ihn gehabt habe. Als Gründer einer Selbsthilfegruppe für toxische Beziehungen wisse er inzwischen, dass dieses Verhalten typisch sei. Er habe diese auch deshalb gegründet, um mit seiner eigenen Partnerschaft klarzukommen.








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