Kunstwerke mit Illustrationen aus der Bibel verdecken während der Fastenzeit die Altäre der Kärntner Kirchen - eine jahrhundertealte Tradition.
Die unterschiedlichsten Fastentücher verschönern in der Zeit vor Ostern 170 Kirchen in Kärnten. „Die ältesten Hungertücher befinden sich in Gurk, Haimburg, Reichenfels, Steuerberg, Baldramsdorf, Millstatt, Sternberg, St. Stefan am Krappfeld“, erzählt Seelsorger Roland Stadler.
Das älteste Tuch hängt in Gurk
Die ersten Tücher dürften im 11. Jahrhundert entstanden sein. Das älteste in Kärnten stammt aus dem Jahr 1458 und hängt im Gurker Dom.
Stadler: „In der Romanik ist Christus am Kreuz als der siegreiche König dargestellt worden - mit Königskrone. In der Fastenzeit hat diese Darstellung Christi aber nicht gepasst, weil er gleichzeitig der Leidende war. Deshalb wurde er verhüllt.“
Die meisten Menschen konnten nicht lesen
Im Laufe der Zeit wurden diese Tücher künstlerisch gestaltet. „Auf ihnen wurden biblische Geschichten abgebildet, weil die meisten Menschen damals nicht lesen konnten. Das erleichterte die Predigt.“
Auch heute sei der Brauch nicht bedeutungslos, so Stadler: „Das Tuch soll dem Menschen seine Schuldhaftigkeit bewusst machen, es symbolisiert auch Ruhe.“
Fast jedes Jahr entstehen neue Tücher. „Kinder machen sie im Unterricht, lassen ihrer Fantasie freien Lauf. Auch namhafte Künstler beschäftigen sich mit dem Thema“, erzählt Stadler.
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