Angst ist „normal“

Reinhold Messner: Zu viele Bären im Trentino

Ausland
08.02.2024 10:27

Extrembergsteiger Reinhold Messner findet, dass es mittlerweile zu viele Bären im Trentino gibt. „Ich stehe der Welt der Landwirte nahe, die jetzt ein zusätzliches Problem haben, nämlich das der großen Raubtiere, vom Bären bis zum Wolf. Der Bär braucht große Flächen“, sagte der Südtiroler.

Bären würden gefährlich, wenn sie nicht genügend Territorium hätten und in die Nähe von Gemeinden kämen. Es sei normal, Angst zu haben, wenn man ihnen begegne. „Entweder man schießt sie ab, wenn sie gefährlich sind, oder man schickt sie in die Karpaten, wo es Platz gibt“, sagte Messner. „In unseren Bergen sind die Bären seit 130 Jahren verschwunden, weil die Bauern sie nicht mehr erduldeten. Das Problem ist das Zusammenleben mit Raubtieren“, führte der 79-Jährige im Interview mit der italienischen Tageszeitung „La Stampa“ am Donnerstag aus.

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Entweder man schießt sie ab, wenn sie gefährlich sind, oder man schickt sie in die Karpaten, wo es Platz gibt.

Reinhold Messner zu Bären im Trentino

„Verrückte Drohbriefe“
Wegen seiner Position bekomme er „verrückte Drohbriefe“. Wie berichtet, hatten Förster am Dienstag im Trentino den „Problembären“ M90 erschossen. Zuvor war das Tier zwei Freunden gefolgt, die auf einem Waldweg in der Gemeinde Mezzana spazieren gingen. Er näherte sich den beiden bis auf zehn Meter und lief dann weg.

Analysen ergaben, dass es sich um den Bären M90 handelte, der als gefährlich galt, weil er in der Vergangenheit wiederholt übermäßige Vertrautheit zu Menschen gezeigt hatte. Zudem hielt er sich oft auf städtischen und siedlungsnahen Straßen auf.

Zugespitzte Debatte
Seit dem Tod eines Joggers im vergangenen April hat sich in Italien die Debatte über das Zusammenleben von Bär und Mensch zugespitzt. Tierschützerinnen und Tierschützer fordern immer wieder, Menschen für die wilden Tiere zu sensibilisieren oder Wildtierkorridore einzurichten. Laut der Provinz Trient hat die Zahl der Bären in dem Gebiet seit dem EU-Projekt „Life Ursus“ vor 24 Jahren massiv zugenommen. Statt wie geplant 50 haben sich bisher etwa 100 Exemplare angesiedelt.

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