Geld für Mauretanien?

Immer mehr Migranten stranden auf den Kanaren

Ausland
06.02.2024 11:06

6000 Migrantinnen und Migranten strandeten im Jänner auf den spanischen Kanaren. Viele von ihnen kommen aus Mauretanien. Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen reisen deshalb in das Land, um den Kampf gegen illegale Migration zu verstärken.

Rund 83 Prozent aller Flüchtlingsboote, die im Jänner die Kanaren erreichten, starteten von der Küste Mauretaniens aus. Andere kommen beispielsweise aus dem Senegal und aus Gambia. Die Fahrt von der westafrikanischen Atlantikküste zu den Kanaren ist laut der spanischen Flüchtlings-NGO Caminando Fronteras mittlerweile zur weltweit gefährlichsten Route geworden. Im vergangenen Jahr sind 6007 Migrantinnen und Migranten beim Versuch, Europa zu erreichen, ertrunken, verdurstet oder verhungert.

Am vergangenen Wochenende griff die spanische Seerettung bis zu 1000 Bootsflüchtlinge vor den Kanaren auf und brachte sie an Land. Derzeit sind die Wetterbedingungen auf dem sonst zu dieser Jahreszeit stürmischen Atlantik günstig.

Migranten bei ihrer Ankunft auf den Kanaren
Migranten bei ihrer Ankunft auf den Kanaren(Bild: AP)
Die Seenotrettung brachte am Wochenende bis zu 1000 Migrantinnen und Migranten an Land.
Die Seenotrettung brachte am Wochenende bis zu 1000 Migrantinnen und Migranten an Land.(Bild: AFP)

Kooperationsabkommen verschiebt Problem nur
Sowohl Spanien als auch die EU haben bereits Kooperationsabkommen mit Senegal und Mauretanien, um die Zahl der Migrantinnen und Migranten zu reduzieren. Dennoch hat sich vor allem Mauretanien zum Transitland für Flüchtlinge aus der Sahelzone auf ihrem Weg nach Europa entwickelt. Auch Mitglieder des Islamischen Staates aus Mali und Niger reisen über Mauretanien.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will der mauretanischen Regierung jetzt rund 200 Millionen Euro anbieten, obwohl das Land bereits EU-Gelder erhält (ungefähr 15 Millionen Euro für Migration pro Jahr). Fachleute befürchten, dass sich das Problem damit nur weiter nach Süden in den Senegal verschieben könnte. Zur Flucht nach Europa tragen unter anderem Dürrekatastrophen sowie die politische und soziale Instabilität in vielen afrikanischen Staaten bei.

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