Nach Massaker
UNO-Beobachter in Syrien unter Beschuss geraten
Ban Ki-Moon sagte, das Massaker sei "schockierend und widerwärtig" gewesen. "Tausende Syrer wurden bislang getötet und ganze Familien ausgelöscht. Männer, Frauen und selbst Kinder wurden hingerichtet. Jedes Regime, das solche Taten zulässt, hat keine Legitimität mehr", so Ban.
Laut Oppositionsangaben sollen syrische Regierungstruppen und Milizen am Mittwoch in den beiden Dörfern Al-Kobeir und Marsaf Dutzende Menschen getötet haben. Unter den Opfern seien viele Frauen und Kinder. Der Sprecher der in London ansässigen Oppositionsgruppe Syrian Observatory for Human Rights, Rami Abdel Rahman, sagte der Nachrichtenagentur dpa, dass das neue Massaker von Angehörigen der regimetreuen Schabiha-Miliz verübt worden sei, nachdem die Gegend tagsüber heftig mit Granaten beschossen worden war.
Viele Frauen und Kinder unter den Opfern
"Ich kann bestätigen, dass Dutzende von Menschen tot sind, darunter Frauen und Kinder", sagte Abdel Rahman. Filmmaterial auf oppositionellen Webseiten zeigte Körper von Kindern, die bis zu Unkenntlichkeit verbrannt waren. Der arabische Fernsehsender Al-Arabija berichtete, in einem Dorf hätten nur vier Bewohner überlebt.
Eine unabhängige Bestätigung für die Aussagen über die mutmaßlichen Verbrechen in den Dörfern Al-Kubeir und Maarsaf gibt es nicht. Erst kürzlich hatte ein Blutbad in der Nähe von Homs international für Empörung gesorgt. In Hula waren mehr als 100 Menschen getötet worden.
Staatsfernsehen sprach von "Verbrechen"
Das syrische Staatsfernsehen hat dagegen "Verbrecher" für die Ermordung von Zivilisten in der Region Hama verantwortlich gemacht. Es wurde behauptet, das "Verbrechen" sei bewusst vor einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates und anderen internationalen Treffen begangen worden, "um Druck auf Syrien auszuüben".
Die amtliche Nachrichtenagentur SANA berichtete über einen Zusammenstoß zwischen Ordnungskräften und "Terroristen" in dem Dorf, bei dem "alle Mitglieder der Terrorgruppe getötet wurden". Mit "Terroristen" bezeichnet die syrische Regierung ihre Gegner.
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