Entstand 1966 in Japan

Gemälde der Beatles für 1,7 Mio. $ versteigert

Ausland
03.02.2024 13:48

Bei einer Auktion in New York ist das einzige bekannte Gemälde der Beatles für 1,74 Millionen Dollar versteigert worden. Das Werk, das ein japanischer Journalist in den 1980er-Jahren „Images of a Woman“ getauft hatte, ist im Jahr 1966 entstanden, als die Band wegen extremer Sicherheitsbedenken praktisch tagelang in einem Hotelzimmer in Tokio kaserniert war.

Das Auktionshaus Christie’s hatte sich im Vorfeld der Versteigerung für das psychedelische Gemälde, an dem alle vier Mitglieder der „Fab Four“ aus Liverpool gemeinsam gearbeitet hatten, einen Erlös zwischen 400.000 und 600.000 US-Dollar (rund 370.000 bis 555.000 Euro) erhofft. Dieser wurde bei der Auktion am Donnerstag (Ortszeit) aber um ein Vielfaches übertroffen - das Bild erzielte einen Preis von umgerechnet 1,61 Millionen Euro.

„Habe sie nie ruhiger und zufrieden gesehen“
Die Beatles hätten einen „Moment der Ruhe in einer turbulenten Zeit“ genutzt, um mit Künstlerutensilien, die ihnen Fans geschenkt hatten, ein abstraktes Kunstwerk zu schaffen, berichtete der Fotograf Robert Whitaker, der vor Ort war und die Band beim Malen fotografierte. „Ich habe sie nie ruhiger und zufriedener gesehen als zu diesem Zeitpunkt.“

Jede Ecke des Gemäldes spiegelt eine persönliche Note wider, mit einer großen Vielfalt an Formen, Farben und sogar den verwendeten Farben. George Harrisons Teil, scheint sich am weitesten aus seiner Ecke heraus auszubreiten, während Ringo Starrs Teil kleiner und Cartoon-hafter sei. Sowohl John Lennon als auch Paul McCartney hätten hauptsächlich mit Acryl gearbeitet, während Harrison und Starr hauptsächlich Aquarellfarben verwendet hättet, so Christie‘s.

Beatles gaben dem Gemälde keinen Titel
In der Mitte des Gemäldes befindet sich ein kreisrunder weißer Fleck, in dem sich die Unterschriften der Beatles befinden. An dieser Stelle war während der Erstellung des Kunstwerkes, dem die Beatles nie einen Titel gegeben haben, nämlich eine Stehlampe gestanden, um das Papier zu beschweren. Weil ein japanischer Journalist in McCartneys Teil des Bildes weibliche Genitalien zu erkennen glaubte, habe er es „Images of a Woman“ getauft, berichtete das Auktionshaus.

Entstanden ist das Bild während einer Konzertreise der Beatles nach Japan, wo sie von 30. Juni bis 2. Juli 1966 binnen drei Tagen insgesamt fünfmal im Nippon Budōkan, einer Kampfsporthalle der japanischen Hauptstadt Tokio, auftraten (das Video unten zeigt kurze Ausschnitte vom Konzert am 2. Juli 1966). Obwohl die „Beatlemania“ auch Japan bereits erreicht hatte, gab es Gegner, die die Band aus England als „Emblem einer invasiven westlichen Kultur“ betrachteten und sie völlig ablehnten.

Aus Sicherheitsgründen meiste Zeit im Hotel
Deshalb wurden die Fab Four aus Sicherheitsgründen bei ihrer Tournee in Japan abgeschottet und sie verbrachten die Zeit vor und nach ihren Auftritten praktische nur in der Präsidentensuite im Hilton-Hotel in Tokio. Das Papier und die Farben wurden vom japanischen Promoter zur Verfügung gestellt, der vorschlug, das fertige Gemälde für wohltätige Zwecke zu versteigern - was auch geschah. Es wurde damals vom Präsidenten des lokalen Beatles-Fanclubs gekauft.

Im Jahr 2002 tauchte das Bild dann auf der Auktionswebsite eBay auf und im September 2012 wurde es erneut über Philip Weiss Auctions zum Verkauf angeboten und für 155.250 US-Dollar versteigert.

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